Deutschland - Norwegen 2:2 (1:2)

Time to say goodbye: vor die Abreise nach China hatte Sylvia Neid für ihre Mannschaft noch einen schweren Stolperstein gestellt: mit den Norwegerinnen wartete ein echter Kracher auf die DFB-Frauen am 30. August 2007 am Mainzer Bruchweg. Nach den völlig unterlegenen Schweizerinnen sollte nun also ein sportlich interessanter Vergleich auf dem Matchkalender stehen.
Viele Zuschauer hatten genauso wie ich noch nicht Platz genommen, da durfte die deutsche Torfrau Nadine Angerer den Ball auch schon aus dem Netz holen: bereits in der ersten Minute traf Leni Larsen Kaurin mit einer verunglückten Flanke. Norwegen hatte fortan das Spiel im Griff, Deutschland agierte in der Defensive zu anfällig, bereits in der neunten Minute gab es die nächste Großchance der Gäste. Zwar gab es danach erste zaghafte Ansätze deutscher Angriffe, doch in der 17. Minute jubelten die Norwegerinnen bereits erneut - doch der Kopfballtreffer nach einer Flanke von rechts wurde wegen Abseits aberkannt - der zweite Treffer wäre zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen. Umso überraschender fiel so der Ausgleich durch das Team von Sylvia Neid: Birgit Prinz spielte auf zentraler Position Melanie Behringer auf halblinks mustergültig frei, der Flachschuss der offensiv agilen, aber oft defensiv behäbigen Behringer war unhaltbar für Bente Nordby. Fast hätte Kerstin Garefrekes, die nur selten offensive Akzente setzen konnte, kurz danach sogar die deutsche Führung markieren können, doch der Schuss der Frankfurterin ging knapp am norwegischen Tor vorbei. In der 28. Minute stellte Ragnhild Gulbrandsen die erneute norwegische Führung her, Angerer konnte zunächst einen Schuss abblocken, beim Nachschuss war sie dann aber chancenlos. Die beste Chance bis zur Pause hatten erneut die Norwegerinnen, doch ein Schuss von der Strafraumgrenze in der 35. Minute konnte von Potsdams Torfrau entschärft werden.
Im zweiten Abschnitt zeigten sich die Deutschen deutlich verbessert. Das Spiel fand nun deutlich häufiger auch in der norwegischen Hälfte statt, die Skandinavierinnen waren vor allem über Konter gefährlich. Leztztlich gab es aber wenig erwähnenswerte Torchancen. Den letztlich etwas glücklichen deutschen Ausgleich besorgte die Ausnahmespielerin Birgit Prinz dann selber: in der 75. Minute nutzte sie einen katastrophalen Ballverlust in Norwegens Defensive, konterte von der Mittellinie und spielte Nordby mustergültig aus. Zwar hatte Deutschland fortan deutliche Feldüberlegenheit, zwingende Chancen waren allerdings Mangelware. So musste man mit dem Unentschieden gegen die Nummer vier der FIFA-Weltrangliste mehr als zufrieden sein.