|
|
Losglück: im Achtelfinale des DFB-Pokals traf Vorjahresfinalist Duisburg am 24.11.2007 im ungewohnten Leichtathletikstadion
am Kalkweg auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga Süd, der Herforder SV Friedenstal. Trotz der klaren Favoritenlage durften die Gäste natürlich nicht unterschätzt
werden.
Herford versuchte auch in den ersten Minuten sein Heil in der zaghaften Offensive und hatte auch die erste Torchance des Spiels, bevor der FCR langsam die Kontrolle übernahm. Die erste Chance
der Gastgeberinnen hatte Coco Schröder in der 13. Minute, doch ihr Schuss konnte von der Herforder Verteidigung geblockt werden. Zwei Minuten später machte es Annemieke Kiesel besser. Zwar erreichte ein Ball
von Inka Grings von der Grundlinie zwei gut postierte Mitspielerinnen nicht, doch Duisburgs Nummer 8 stand dafür umso besser und konnte
aus der Nähe des Elfmeterpunkts den Ball an Sonja Speckmann vorbeischieben. Herford stand aber in Folge wieder sicher in der Defensive,
so dass nur selten Angriffe lanciert werden konnten und beide Trainer so die Zeit hatten, nicht immer unberechtigte Kritik am etwas nervösen Schiedsrichtergespann zu üben. Nur noch
acht Minuten waren im ersten Abschnitt zu spielen, als sich die 400 Zuschauer schon damit abgefunden hatten, dass sich Herford als ein durchaus achtbarer Gegner
zu entwickeln schien, als die starke Inka Grings für die Entscheidung sorgte: zunächst wurde sie als Torschützin des zweiten Duisburger Tores in der 37. Minute angegeben - ob aber der Kopfstoß, der sich aus spitzem
Winkel über Speckmann senkte, wirklich von Duisburgs Stürmerin oder von einer Herforder Mitspielerin kam, konnte man nur schwer erkennen. Zweifelsfrei war Grings allerdings in der 38. Minute
die Torschützin des 3:0, als sie die Herforder Innenverteidigung sträflich in der Mitte alleine ließ. Und da aller guten Dinge drei sind, ließ die streitbare
Duisburgerin noch einen Treffer folgen: mit einem flachen Querpass schickte sie in der 40. Minute Anne van Bonn, die den Ball
an Herfords Torfrau vorbeispitzeln konnte. Letztlich war die Duisburger Führung nach 45 Minuten zwar hochverdient, aber
in der letztendlichen Höhe glücklich.
Die zweite Halbzeit begann mit einer Wechselorgie: Thomas Obliers ließ van Bonn und Vanessa Martini in der Kabine und brachte neben Simone Laudehr die nach langer Verletzungspause wiedergenesene
Jennifer Oster. Auch die Gäste brachten mit Sarah Mahler für Fiona Rollfs frische Kräfte. Gleich mit einer ihrer ersten Ballkontakte hatte Oster ihre erste Chance, die zweite nutzte sie dann in der 50. Minute zum 5:0
ihres Teams. Aber auch Herford steckte nicht auf und hatte in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit durch Mahler und Maxine Mittendorf, die kurz danach ausgewechselt wurde,
zwei schöne Konterchancen. Nach etwa zehn Minuten war dann der Auftritt von Simone Laudehr vorbei: nachdem die Weltmeisterin ihre Gegenspielerin
abgrätschte, fiel die Herforderin so unglücklich auf Laudehr, dass diese mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Mit Nicole Bender musste
so die dritte Einwechslung vorgenommen werden, was aus Duisburger Sicht umso tragischer war, weil auch Kapitänin Sonja Fuss sich kurz danach leicht verletzt den Trainingsanzug anziehen musste.
Duisburg spielte nun nur noch zu zehnt und verwaltete die Führung in einer Partie, die immer mehr verflachte. Letztlich blieb so ein hochverdienter Sieg der Gastmannschaft, die mit einer furiosen Schlussphase
der ersten Halbzeit den Grundstein zu einem gelungenen Fussball-Nachmittag legte.
|