|
|
Während die deutschen Nationalmannschafts-Mädels im fernen China auf Weltmeisterschafts-Jagd gingen, müssen sich die Daheimgebliebenen in der sogenannten
"WM-Überbrückungsrunde" in einer Freundschaftsspiel-Runde bei Laune halten. Einen Titel gab es nicht zu holen, so dass auch die Partie
zwischen Wattenscheid und Bad Neuenahr am zweiten Spieltag am 16.9.2007 lediglich eine Frage der Ehre war. Die erste Frage der Ehre hatte Wattenscheid in Dinslaken gegen Duisburg
zweistellig verloren, so war in der heimischen Lorheide gegen das Team von Didi Schacht Wiedergutmachung angesagt.
Der Beginn der Partie gehörte der Mannschaft von Tanja Schulte: Wattenscheid nistete sich in der gegnerischen Hälfte ein, ohne allerdings aus dem Druck viele Torchancen
erarbeiten zu können. Erst etwa nach einer Viertelstunde kam das Team von Dietmar Schacht, der unter anderem auf Celia Okoyino da Mbabi, Lena Gössling oder Isabelle Bachor verzichten musste, besser ins Spiel. Trotzdem war der erste Treffer der Partie eher überraschend: Jasmin Stümper
wurde in der 29. Minute nach einem Freistoß sträflich frei gelassen und konnte den Ball an Nadine Richter vorbeiköpfen. Nur vier Minuten später gab es eine unübersichtliche Szene im Strafraum,
die gute Schiedsrichterin Marija Kurtes zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt - scheinbar gab es zuvor ein Handspiel, Wattenscheider Proteste blieben auf jeden Fall Haus. Nadine Hagmann schnappte sich den Ball
und ließ Richter sicher aussteigen. In der 37. Minute gab es die beste Gelegenheit der Gastgeberinnen, doch ein guter Weitschuss von Jeanette Götte fand in
Jasmin Paganetti im Neuenahrer Tor seinen Meister. So ging Neuenahr in einem mittelfeldbetonten Spiel glücklich mit 2:0 in die Pause.
Die zweite Halbzeit verlief deutlich verhaltener mit relativ wenig Torchancen, dafür nahm die Zahl der Stellungsfehler und Fehlpässe signifikant zu. Phasenweise
war einzig und allein Neuenahr-Trainer Schacht mit seinen markigen Kommentaren zum Spiel der einzige Garant dafür, dass man diesem Frauenfussball-Nachmittag eine gewisse
Attraktivität zugestehen musste. Während Schacht bei Zuschauern und selbst beim Schiedsrichtergespann hier und da ein Grinsen in die Gesichter zauberte, erzauberten sich beide Teams zunächst gute Chancen
durch Freistöße: zunächst scheiterte Jennifer Manzer knapp nach wenigen Minuten, in der 57. Minute hatte dann Neuenahr auf der anderen Seite eine gute Gelegenheit. Nachdem ein Wattenscheider Kopfball eine Minute später
nur den Pfosten traf, war dann eher große Ernüchterung angesagt. Neuenahr erhielt nach einem dummen Rempler an Michaela Schwarz einen Foulelfmeter in der 67. Minute, Sarah Schmitz
schloss diesen ebenso souverän ab wie zuvor Hagmann. Für nächsten größeren Aufreger sorgte Paganetti, deren Befreiungsschlag in der 72. Minute genau in den gegnerischen Reihen landete - doch der 35 Meterschuß über Freund und Feind
verfehlte das leere Torgehäuse. Neun Minuten vor Schluss zeigte Manzer erneut einen sehenswerten Freistoß.
Unter dem Strich zeigte Neuenahr die komplettere Leistung an einem sportlich eher mauen Partie und nahm so einen maximal moralisch wertvollen Sieg
mit nach Hause.
|