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Das Highlight des Sport-live.net - Wochenendes fand zweifelsfrei am 24. Mai 2008 in der Frankfurter Commerzbank-Arena statt: zirka 15.000 Karten waren bereits im Vorverkauf
für das UEFA-Cup Finalrückspiel zwischen dem heimischen FFC und den nordschwedischen Gästen aus Umea verkauft worden. Nach dem 1:1 in Schweden war noch alles offen, auch wenn Umea den besseren Eindruck
im Hinspiel hinterlassen hatte. Abseits des rein Sportlichen war außerdem noch die Frage zu beantworten, ob der FFC Frankfurt in diesem Spiel die deutsche und europäische Rekordmarke für Frauenfussball-Vereinsspiele
erreichen können würde. Und um dies vorweg zu nehmen: knapp 28.000 Zuschauer boten dem Spitzenspiel einen mehr als würdigen Rahmen.
Auch sportlich ging es gleich würdig los: in der zweiten Minute hatte Petra Wimbersky die erste Chance für die Gastgeberinnen, sie scheiterte aber an Torfrau Ulla-Karin Rönnlund, nachdem
Kerstin Garefrekes über die rechte Seite den Angriff lanciert hatte. Aber auch rund um das Tor von Silke Rottenberg ließ der erste Aufreger nicht lange auf sich warten: zwei Minuten später
setzte sich Marta auf der linken Seite durch, scheiterte aber aus zu spitzem Winkel. Doch fünf Minuten später durften die Zuschauer das erste Tor der Partie bejubeln: Conny Pohlers setzte sich mittig durch die schwedische Innenverteidigung durch
und überwand auch Rönnlund zum umjubelten 1:0. Zwei Minuten später wurde Pohlers von Garefrekes bedient, scheiterte aber aus relativ ungünstiger Position recht knapp. Frankfurt kontrollierte die Partie relativ sicher, auch wenn
Umea immer wieder zu guten Angriffen kam. Meist war die bemüht und laufstark, aber wenig effektiv spielende Marta dabei zentrale Anspielstation. Die brasilianische Weltfussballerin erlebte dabei einen
wenig ruhigen Fussballnachmittag, denn als Umeas Starspielerin nach gut 15 Minuten Alexandra Krieger umtrat, machte sich dies neben den bei der WM 2007 sauer verdienten Antipathien auf dem dünn besetzten Sympathiekonto der Stürmerin
lautstark bemerkbar - oder anders ausgedrückt: bei praktisch jedem Ballkontakt wurde die Brasilianerin ausgepfiffen. Trotzdem war Marta die Spielerin, von der am meisten Gefahr auszugehen schien: so hatte Umeas Nummer 60 auch in der 23. Minute eine gute Gelegenheit, als eine Rettungstat
von Silke Rottenberg außerhalb des Strafraums wieder in den schwedischen Reihen landete. Auch der nächste Aufreger wurde von Marta ausgelöst, da Rottenberg in der 26. Minute einen eher harmlosen Schuss der Spielerin nachfassen musste. In der 31. Minute folgte dann aber eine schöne
Parade der Nationaltorhüterin, dieses mal lenkte sie einen Schuss von Yamaguchi Mami über die Latte. Nach dieser Sturm- und Drangphase der Gäste hatte Birgit Prinz auf der anderen Seite zwei Gelegenheiten, ansonsten hatte die Abwehr der Gäste aber die Stürmerin recht gut im Griff. Unter dem Strich blieb
es bei der 1:0-Führung für Frankfurt - dieses Ergebnis nach einer munteren ersten Halbzeit würde ausreichen, um den von Gerhard Mayer-Vorfelder "bewachten" Pokal in Frankfurt zu behalten.
In der Halbzeitpause machte sich dann Stephanie Ullrich warm, was nur bedeuten konnte, dass Silke Rottenberg ausgewechselt werden musste. So kam es dann auch, auf der anderen Seite brachte Umeas Coach Andree Jeglertz die Schweizerin Ramona Bachmann für Emma Berglund, zwei Minuten nach der Pause
musste zudem Katrin Kliehm den Platz zugunsten von Sarah Günther räumen. Nun kam die stärkste Phase von Conny Pohlers: zunächst markierte die Ex-Potsdamerin das 2:0 in der 56. Minute, als sie sich über halblinks durchsetzte und schön abschloss, aber auch in der dem Tor folgenden Viertelstunde leitete die Stürmerin immer wieder
gefährliche Angriffe ein. Doch die Partie war noch keineswegs entschieden. Dass Marta sich leicht fallen lässt, ist allgemein bekannt - und wenn man tatsächlich getroffen wird, dann fällt es sich umso leichter - nach einem Foul von Gina Loren Lewandowski auf der rechten Angriffsseite
des Strafraums entschied die gute Schiedsrichterin Alexandra Ihringova aus England auf Strafstoß, Lisa Dahlqvist verwandelte Ullrich, die zwar ins richtige Eck sprang, den Ball aber nicht erreichen konnte. Zwei Minuten später gab es eine Szene, die für erstaunlich wenig Aufregung sorgte: Kerstin Garefrekes setzte sich gegen ihre Gegenspielerin im Strafraum durch, ihr Abschluss wurde ganz deutlich vom Arm von
Frida Östberg geblockt wurde. Keine Diskussion gab es dann bei einem Foul von Bachmann vor der eignen Strafraumgrenze in der 72. - und keine Gegenwehr beim direkt geschossenen Freistoß von Petra Wimbersky, bei dem Rönnlund nur noch hinterherguckte - ein extrem wichtiges Tor für Frankfurt, zumal Östberg in der
84. Minute wieder auf 3:2 verkürzen konnte. Es folgte eine dramatische Schlussphase, in der Marta noch für zwei Aufreger sorgte: in der 90. Minute verpasste eine Freistoßflanke von der rechten Seite gleich mehrere
Mitspielerinnen knapp, im Laufe der vierminütigen Nachspielzeit hatte Frankfurt Glück, dass ein Schuss von Marta an der Unterkante der Latte landete.
So geriet der verdiente Sieg in einer dramatischen, attraktiven und hochklassigen Partie für die Frankfurterinnen noch ins Wanken, letztlich zeigte Frankfurt aber die komplettere und bessere Leistung und gewann so verdient das Rückspiel und damit
zum dritten Mal den UEFA Cup der Frauen.
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