Wattenscheid gegen Fortuna Köln, so lautete eine Partie im Rahmen des Girls Cups aus dem Tabellenmittelfeld am 11.10.2008. Die Kölner Südstadterinnen hatten vor der Partie allerdings schon deutlich mehr Spiele bei ähnlicher Punktzahl absolviert, so dass die Bochumerinnnen als Favoriten in die Partie gingen.
Während sich Zuschauer, der Fotograf und vor allem auch die Abwehr der Fortuna noch auf dem schönen Nebenplatz des Lorheide-Stadions bei schönstem Fussball-Wetter orientieren mussten, spielten die Gastgeberinnen auf dem bekannten Geläuf bereits in die richtige Richtung - und trafen in der 1. Minute zum 1:0 (Torschützin: Larissa Tober?). Auch drei Minuten später schaute die Fortuna-Abwehr zu, als Lisa Josten ohne eine Gegenspielerin das 2:0 erzielte. Der katastrophale Fehlstart wäre fast in der 7. Minute komplettiert worden, als Wattenscheids Katrin Schröder den Luxus genoss, dass die Kölnerin Saskia Schreiber es vorzog, ihrer Gegenspielerin hinterherzugucken anstatt mitzulaufen - doch Sinem Simsek im Kölner Tor konnte parieren. Schreiber verließ dann protestierend und zeternd den Platz, der in mehreren Situationen unsicher wirkende Schiedsrichter hätte hier eine Verwarnung aussprechen müssen - allerdings schien der Unparteiische in dieser Situation noch nicht einmal mitbekommen zu haben, dass Kölns Trainer Mauro Martina klammheimlich die Spielerin auswechselte. Langsam rappelten sich die Gäste auf und profitierten auch davon, dass Wattenscheid den Druck auf das gegnerische Tor verringerte. In der 15. Minute lief eine Wattenscheider Stürmerin auf das Tor von Simsek zu, beim Zweikampf mit Yvonne Klemann kam die Stürmerin zu Fall, der Schiedsrichter entschied zwar auf Foul, beließ es aber bei der Verwarnung - und ließ damit den Mut vermissen, die dann fällige rote Karte zu ziehen. Wattenscheid hatte nun sowohl beim Freistoß, den Simsek mit einer Parade klärte, als auch bei dem danach folgenden Eckstoß gute Gelegenheiten. Bisher war ausschließlich die Gäste-Abwehr durch mangelhaftes Defensivverhalten aufgefallen, in der 24. Minute bekleckerte sich dann aber auch die Wattenscheider Verteidigung nicht gerade mit Ruhm: Mandana Knopf ging über halb-links durch die Abwehr und kam unbedrängt zum Abschluss - bei diesem Abschluss sah auch Sinem Simsek im Wattenscheider Tor nicht gut aus. Allerdings stellten die Bochumerinnen bereits zwei Minuten später den alten Abstand wieder her. Erneut wurde Katrin Schröder auf der labilen linken Abwehrseite der Domstädterinnen alleingelassen und spielte Janine Angrick in der Strafraummitte mustergültig an - die Stürmerin hatte keine Probleme, auf 3:1 zu erhöhen. Kurz vor der Pause hatte Knopf sogar noch die Chance zum Anschlusstreffer, die Zweitore-Führung war aber nach den ersten vierzig Minuten mehr als verdient.
Die zweite Halbzeit verlief deutlich ausgeglichener und damit auch chancen- und torärmer. Der erste Treffer gelang Wattenscheid in Person von Katrin Schröder: in der 57. Minute wurde diese aus leicht Abseits-verdächtiger Position angespielt und ging frei auf das gegnerische Tor zu - die Gäste-Abwehr zog es hingegen vor, zunächst stehenzubleiben und schenkte der Gegnerin so generös die nötigen Schritte Vorsprung. Bei einem Spiel ohne Linienrichter ein sträfliches Verhalten, die Strafe bestand aus dem 4:1. In der 64. Minute hatte Angrick die Riesen-Chance zum 5:1, traf aber nur das Außennetz, nachdem sie Simsek mustergültig ausgespielt hatte. Die Partie wurde nun wieder munterer und hatte auch noch zwei schöne Tore zu verzeichnen: Mandana Knopf fügte mit einem 20 Meter-Fernschuss-Hammer in der 74. Minute den zweiten Treffer hinzu, kurz vor Schluss erzielte Daniela Ließem den fünften Treffer für Wattenscheid und damit auch den hochverdienten Endstand.

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