Nach dem Hinspiel im August ging es am 7. Dezember 2008 auch zum Rückspiel am Rückrundenauftakt ins münsterländische Coesfeld zur Partie zwischen der heimischen DJK Eintracht und dem Regionalliga-Tabellenprimus FFC Brauweiler. Nachdem die Coesfelderinnen das Hinspiel am grünen Tisch gewonnen hatten, ging es für die Rheinländerinnen um Wiedergutmachung. Die Gäste gingen natürlich als klare Favoriten in die Partie.
Doch nach einem klaren Favoriten sah es nicht unbedingt aus - und wenn der zufällig vorbeikommende Zuschauer einen solchen ausgemacht hätte, wären es wohl die gelb-blau gekleideten Gastgeberinnen gewesen: bereits in der dritten Minute musste die Brauweiler Abwehr einen Ball von der Linie kratzen, nach einer weiteren Torchance in der 6. Minute traf Anna Haberecht in der 7. Minute nur den Pfosten des Torgehäuses. Brauweiler berappelte sich langsam und traf in der achten Minute ebenfalls nur das Aluminium: Nicole Bender zog aus gut 35 Metern ab, bei ihrem Heber sah Coesfelds Torfrau Nadine Tigges trotz der unangenehm tiefstehenden Sonne nicht souverän aus und hatte Glück, dass das Spielgerät nur an die Latte klatschte. Brauweilers Abwehr war in dieser attraktiven Anfangsphase zu anfällig, vor allem auf der linken Abwehrseite der Pulheimerinnen brachen immer wieder gegnerische Angreiferinnen durch. In der 14. Minute stand Mechthild Wissing völlig frei vor Brauweilers Torfrau Marina Hergenröther, zog aber neben den langen Pfosten ab. Die nächsten Minuten waren nun etwas ereignisärmer. Die nächste Chance datiert aus der 25. Minute, erneut sah Brauweilers Defensive bei einem langen Ball aus dem Mittelfeld nicht gut aus, Nicole Thomas stand zentral vor Hergenröther, die mit einer von vielen ausgezeichneten Paraden erster Sieger blieb. Nur zwei Minuten später wurde Coesfeld für ihre mangelhafte Chancenauswertung bitter bestraft: ein Fernschuss von Brauweilers Kapitän Anne-Kathrin Lenz klatschte zwar nur an die Latte, allerdings schaltete die türkische Nationalspielerin Bilgin Defterli deutlich schneller als die gesamte Coesfelder Defensive und konnte völlig freistehend zur Brauweiler Führung abstauben. Direkt im Gegenzug hätte Coesfeld ausgleichen müssen, doch die über die rechte Angriffsseite durchbrechende Anna Haberecht versuchte den direkten Abschluss, anstatt die auf der linken Seite ebenfalls mutterseelenallein stehende Anna Haberecht zu bedienen. So fielen die Tore auf der anderen Seite - und auch beim 0:2 in der 36. Minute war Brauweilers Kapitän wieder beteiligt: Lenz zog vom linken Strafraumeck ab, ihr Schuss in den langen Winkel senkte sich über Tigges ins Tor. Sechs Minuten später erhöhte Defterli nach einer Ecke von Nicole Bender sogar per Kopf auf 0:3 - ein für die Gastgeber extrem bitterer Pausenstand, doch letztlich eine logische Konsequenz aus einer katastrophalen Chancenverwertung.
Auch in der zweiten Halbzeit begann Coesfeld mit der ersten Chance, doch Haberechts Pass auf Thomas war zu unpräzise. Brauweiler wirkte aber nun zunächst deutlich kontrollierender, auch eine Umstellung in der Defensive, nachdem Pia Richter für Laura Balven eingewechselt worden war, sorgte für höhere Stabilität in der Defensive. Nach gut zwanzig Minuten im zweiten Abschnitt wurde Coesfeld nun aber wieder agiler und erzielte in der 73. Minute den verdienten Ehrentreffer: zwar scheiterte Mechthild Wissing zunächst aus bester Position an Hergenröther, die Brauweiler Abwehr agierte aber in der Folge zu umständlich und bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone - Nicole Thomas bedankte sich mit dem 1:3. Bis zur Ende der Partie hatten beide Teams noch Chancen, insbesondere die DJK vergab noch mehrere gute Gelegenheiten, letztlich blieb es aber bei einem 1:3, bei dem Brauweiler mit dem nötigen Glück oder auch im Stil einer zu oft zitierten großen Mannschaft drei Punkte vor der Winterpause einfuhr.

• Der Autor spielt gerade SingStar: Schlager (PS2).

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