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Morgenstund hat Gold im Mund - zum dritten Tag des Vierländerturniers waren die Akteurinnen nicht nur ins Neuwieder Rhein-Wied-Stadion umgezogen, an diesem Freitag, den 22. August 2008, fanden
die Partien auch in den frühen Morgenstunden statt. Das hatte auch meßbaren Erfolg - denn mehrere Schulklassen fanden sich in dem kleinen Rund ein, so dass die Zuschauerzahl deutlich höher lag als man es von
den nicht-deutschen Partien in Montabaur gewohnt war. Andere Kleinigkeiten waren etwas holprig: die Nationalhymnen, live von einer Schulband gespielt, waren auf den Zuschauerrängen aufgrund mangelnder Lautstärke nur mit viel
Mühe zu erahnen, der Stadionsprecher belastete hingegen die stark übersteuerte Musikanlage.
Über die erste Viertelstunde der Partie kann man getrost den Mantel des Schweigens hüllen. Beide Teams agierten sehr nervös, begangen zahlreiche Fehler und kamen, wenn überhaupt, nur durch Abwehrfehler des Gegners zu
Ansätzen. Auch die Torhüterinnen wirkten unsicher, manch vergleichsweise harmloser Abschluss wurde erst im Nachfassen pariert. Auch beim ersten Treffer der Partie machte eine Torfrau keinen guten Eindruck: die technisch starke,
aber oft etwas verspielte und statische Anna Marthe Birkeland tanzte die schottische Abwehr aus und bevor die Norwegerin schoss, lag Lauren Sangster bereits auf dem Boden - so war die Führung
für das Team von Lena Tyriberget in der 24. Minute fast geschenkt. Die Zuschauer erschraken lediglich aufgrund des grässlichen Urschreis, der bei jedem Tor als Auftakt eines 70er Jahre-"Klassikers"
durch das weite Rund schallte und das Rhein-Wied-Stadion erschaudern ließ. Aus heiterem Himmel fiel dann der Ausgleich - und wieder war es ein Torwartfehler: in der 32. Minute ließ Heidi
Aalbotsjord, die für Sunniva Persson ins Team gekommen war, eine Ecke abprallen, Rebecca Zoltie hatte keine Probleme mit dem Abstauber. Wie auch in anderen Partien durften sich die Norweger aber nicht nur bei Fortuna beschweren -
Victoria Ludvigsen stand zum Beispiel kurz vor der Pause völlig frei vor Sangster und gab aus wenigen Metern der schottischen Torfrau noch die Chance, einen Flachschuss neben den Pfosten zu lenken. So endete die erste Halbzeit nach einer
etwas knapp bemessenen Nachspielzeit mit einem Remis.
Kurz nach der Pause gingen dann die Schottinnen in Führung: die norwegische Abwehr befand sich im kollektiven Tiefschlaf, Ellish McSorley war wacher und traf zum 2:1 für ihr Team. Die Partie war nun deutlich besser. Mit Nina Thorne, die
gegen Deutschland reihenweise gute Chancen vergab, kam neues Stürmerblut in das norwegische Team, doch nachdem eben diese Nummer 10 eine Riesenchance vergab, machte es die in der Abwehr stark spielende
Ida Aardalen in der 48. Minute besser: mit einem Freistoß-Hammer aus etwa 30 Metern traf sie genau in den Winkel, die Partie war erneut ausgeglichen. Die Skandinavierinnen drückten nun auf das schottische Tor, ein Treffer
wollte aber einfach nicht fallen. Schottland hatte hingegen nur noch wenige Chancen, war aber in der Verwertung konsequenter: vier Minuten vor Spielende konnte
Aalbotsjord einen Schuss nicht festhalten, Emily Thomson schaltete am schnellsten und erzielte so einen sehr glücklichen Treffer zum letztendlichen 3:2 für ihr Team.
| Norwegen | | Schottland
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12 | Heidi Aalbotsjord (TW) | 1 | Lauren Sangster (TW)
| 2 | Elin S. Haugen | 2 | Stacey Hutchinson
| 4 | Ida Aardalen | 3 | Claire Thoms
| 5 | Karoline Engesland | 4 | Eilish McSorley
| 8 | Guro Reiten | 6 | Claire Emslie
| 9 | Anne Marthe Birkeland | 7 | Rebecca Zoltie
| 11 | Nathalie M. Balhald | 9 | Sarah Robertson
| 13 | Martine Berget | 10 | Emily Thomson
| 16 | Gunhild Olsen | 11 | Lana Clelland
| 17 | Eline A. Gridseth | 14 | Kerry Connolly
| 18 | Victoria Ludvigsen | 18 | Louise Mason
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10 | Nina Thorne | 8 | Aimee Godfrey
| 15 | Marita S. Hettervik | 15 | Mairead Fulton
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