1. FC Köln - Bayer Leverkusen 1b 29:37 (11:18)

Nach den Fussball-Juniorinnen ging es am 12. April noch an den Raderthalgürtel - auf dem Programm der Handball-Regionalliga West stand eine Partie, die zumindestens im Fussball immer für Feuer garantiert: der 1. FC Köln empfing den fussballtechnisch-verhassten Nachbarn aus Leverkusen. Die beiden Teams aus dem oberen Tabellendrittel ließen aber auch im Handball durchaus guten Sport erwarten.
Die FC-Handballfrauen erlebten einen rabenschwarzen Start: nach gerade einmal dreieinhalb Minuten führte der rheinische Nachbar bereits mit 4:0 und auch in den nächsten Minuten konnte das Team von Kerstin Voigtländer den Abstand nicht verkürzen. Mitte der ersten Halbzeit kamen die Kölnerinnen zwar noch einmal auf vier Tore heran, letztlich betrug der Abstand zur Pause aber verdiente sieben Tore - zu unstetig war das Spiel der Gastgeberinnen, phasenweise war es Leverkusen einfach auch zu leicht, in Wurfposition zu kommen.
Es schien einfach nicht der Tag der Gastgeberinnen zu sein. Die Offensive funktionierte zwar noch zufriedenstellend - auch wenn man etwas zu oft am Torgehäuse und der guten Ines Liebegott im Bayer-Tor scheiterte - , in der Abwehr haperte es auch zu Beginn der zweiten Halbzeit doch deutlich, auch die beiden eingesetzten Torfrauen, Alexandra Groß und Angela Krause, hatten zunächst nicht ihren besten Tag. In der 40. Minute, als es 15:27 stand, setzte der FC wieder auf Groß - und plötzlich begann eine fulmininate Aufholjagd. Mehrere tolle Paraden der Kölner Torhüterin und folgende schnelle, gute Angriffe der Gastgeberinnen ließen den FC den Rückstand Tor um Tor abbaute. Innerhalb von gerade einmal sieben Minuten wurde aus dem 15:27 ein 23:28 gemacht. Ein Comeback lag in der Luft, zumal Bayer in dieser Phase nicht allzu viel gelingen wollte. Gerade in dieser kritischen Phase traten dann aber die Schiedsrichter in den Vordergrund: innerhalb nicht einmal einer Minute kassierte Köln zwei Zeitstrafen und einen Siebenmeter, was einen deutlichen Bruch in der Linie der Unparteiischen darstellte. Zuvor waren die Entscheidungen der Herren in schwarz eher liberal gewesen, nun folgte aus heiterem Himmel die totale Strenge. Auch wenn Köln sogar noch in dieser doppelten Unterzahl ein Treffer gelang, verloren die Gastgeberinnen die Linie, am Ende wirkten die Gäste einfach konzentrierter und ausgebuffter und konnten so auch einen verdienten 36:27-Sieg in der Sporthalle am Raderthalgürtel einfahren.
Sicherlich tut man sich immer leicht, den eigene Fehler dadurch zu übertynchen, dass man den Grund seines Scheiterns bei den Schiedsrichtern sucht. Es war sicherlich nicht der Fehler der Spielleiter, dass der FC phasenweise zu inkonsequent und unkonzentriert spielte und einem Zwölftore-Rückstand hinterherlaufen musste. Ein fader Beigeschmack bei diesem nach 60 Minuten hochverdienten Sieg der Gäste bleibt aber ob des Spielverlaufs aber trotzdem.