TUSEM Essen - TBV Lemgo 31:39 (18:18)

Schwere Zeiten in Essen: auch wenn man gegen den VfL Gummersbach beim letzten handball-foto.de - Besuch gewonnen hatte, lief sonst noch nicht vieles wirklich gut beim Aufsteiger - so ging man als Tabellenletzter und somit Außenseiter in die Partie gegen den TBV Lemgo am 10. November 2007. Ein Punkterfolg, möglichst ein Sieg, war dringend nötig, um wieder ein Ausrufezeichen zu setzen.
In der Anfangsphase der Partie sah es durchaus gut für die Essener aus: Direkt zu Beginn gingen die Gastgeber durch Tore von Evars Klesniks und Mark Schmetz mit 2:0 in Führung und schafften es sogar, in der 12. Minute die leichte Überlegenheit zu einer Dreitoreführung von 7:4 auszubauen. Doch diese Chance blieb ungenutzt: zum einen fand Lemgo nach einem Time-Out besser ins Spiel, zum anderen nutzten die Gastgeber ihre Chancen nicht. Symptomatisch war eine Szene in der 16. Minute: Essen war mit zwei Mann in Überzahl, als sowohl Sebastian Preiß, am Ende mit neun Treffern der beste Goalgetter der Gäste, als auch Tamas Mocsai für die Gäste auf der Bank schmorten. Doch anstatt die aktuelle Führung von 9:8 auszubauen, fing man sich nicht nur einen Konter über Jens Bechtoff zum 9:9 ein, sondern schaffte in Folge dazu noch das Kunststück, mit Vaclav Vrany und Gunnar Dietrich gleichzeitig zwei Spieler zu den gegnerischen Sündern zu gesellen. Doch auch wenn Michael Kraus einen Siebenmeter zur erstmaligen Lemgoer Führung in der 17. Minute zum 9:10 nutzte, blieb Essen am Ball und konnte sogar erneut ein Zweitorepolster auf den Favoriten aufbauen, welches bis in die letzte Minute der ersten dreißig Minuten Bestand hatte. Doch erneut konnte Essen nicht die Konzentration halten und ermöglichte letzte Lasse Boesen mit der Pausensirene noch, einen ausgeglichenen Spielstand von 18:18 herzustellen. Essen hatte starke, aber auch schwache, unkonzentrierte Phasen und wurde in diesem Spiel dafür bitter nach dreißig Minuten bestraft.
Letztlich übernahm Lemgo sofort nach der Pause das Zepter. Nach gut zwei Minuten hatten Jörg Lützelberger und Preiß einen Abstand von zwei Toren zwischen ihr Team und die Gastgeber gelegt. Essen konnte zwar in Folge noch ein paar Minuten mithalten, letztlich wirkte aber Lemgo schon durchaus dominant. Ab der 41. Minute betrug der Abstand schon vier Tore - und auch wenn den Essenern durchaus der Kampfgeist nicht abzusprechen war, aber offensiv war man maximal ebenbürtig, defensiv machte man es Lemgo oft zu einfach. Es war so scheinbar nur eine Frage der Zeit bis zur Vorentscheidung: zwischen der 47. und 53. Minute erhöhte Lemgo mit fünf Toren in Serie den Spielstand von 26:29 auf 26:34, so dass nun auch die kühnsten Essener Optimisten die Hoffnung auf einen Punkterfolg gegen die Mannschaft von Jürgen Franke und Volker Zerbe begruben. Letztlich blieb es dann beim Abstand von acht Toren, mit insgesamt 70 Toren konnten sich die Zuschauer über eine Offensivschlacht freuen, in der Lemgo in den zweiten dreißig Minuten letztlich zu ungefährdet war.