Auf dem Weg nach Enschede bot es sich an, in Westfalen Halt zu machen und endlich mal wieder beim Handball vorbeizuschauen - zumal sich an diesem 15.4.2005 in der 2. Bundesliga Nord mit dem Lokalderby HSG-Spenge (beide Orte in der Nähe von Bielefeld liegen nur in etwa eine halbstündige Autofahrt auseinander) ein absolutes Schmankerl in der Witex-Halle auf dem Plan stand.
Das Spiel begann sehr ausgeglichen - und um es vorweg zu nehmen: es blieb es auch bis kurz vor Schluß. Denn die Geschichte des Spiels lässt sich schnell in ein paar Sätzen erzählen: Die HSG hatte immer die Nase leicht vorn (wenn meine Aufzeichnungen keine Lücke hat, dann lag Sprenge zu keinem Zeitpunkt des Spiels in Front, allerdings gab es mehrere ausgeglichene Stände). Wenn die HSG einen Fehler machte, konnte man sicher sein, dass sich der Gast anschloß. Dies mag man auslegen, wie man will: Der eine wird behaupten, die "Musketiere" haben das Spiel kontrolliert, für den anderen mag der Gastgeber nicht konsequent genug gewesen sein, um aus seinen Chancen mal eine größere und vorentscheidende Führung herauszuarbeiten. Man könnte auch sagen, Spenge wäre an diesem Abend zu schwach gewesen, um das Spiel umzudrehen. Sicherlich, auf irgendeine Weise stimmen alle Aussagen, denn bis kurz vor Schluß waren drei Tore Abstand der höchste Vorsprung für die Gastgeber. Doch ein 11:8 kurz vor der Halbzeitpause und ein 19:16 Mitte der zweiten Hälfte reichte nicht für die Vorentscheidung. Die Partie war dabei absolut spannend und hochklassig, wobei Ronny Krüger im Gastgeber-Tor mit seinen unglaublichen Paraden keinen Zweifel an dem Sieg der Augustdorfer aufkommen ließ. Fünf Minuten vor Schluß betrug die Führung allerdings nur ein Tor, bevor die Gastgeber den Sieg sichern konnten.
Die HSG Augustdorf gewann absolut verdient das Ostwestfalen-Derby in einem hochklassigen Spiel. Auch an dieser Stelle kann ich nur dazu ermutigen, sich mal ein Handball-Spiel "reinzupfeifen", die Sportart macht absolut Spaß, wie auch die große Schar an Zuschauern in der Halle belegte.