|
|
Man sieht sich immer zweimal im Leben, manchmal auch innerhalb von 24 Stunden: aufgrund dessen,
dass es einfach die zweckmäßigste Planung darstellte und zudem neben den Winterthurern
der schweizer Meister auf dem Feld stand, sah ich bereits das zweite Spiel des HC Rychenberg. Auf
die Mannschaft von Wiler/Ersingen war ich sehr gespannt, nicht zuletzt, weil dort zwei nicht ganz unbekannte
Brüder Hofbauer in den Reihen standen.
Allerdings verlief das Duell zwischen dem Tabellenvierten und -ersten ganz anders, als sich die meisten
der knapp 500 Zuschauer gedacht und erhofft hatten. Das 0:1 nach 22 Sekunde konnte man vielleicht noch als Betriebsunfall
verbuchen, in der 4. Minute war das 0:2 schon beunruhigend, drei Minuten später waren aus
Gästesicht schon aller guten Dinge drei. Dabei spielten die Gastgeber anfangs gar nicht so schlecht,
die Gäste waren allerdings in ihrer Chancenverwertung eiskalt. Zwar ließen sie in Folge eine Überzahlsituation
ungenützt, dafür trafen sie in der 14. Minute zum 0:4 und drei Minuten später - dieses
mal dann auch im Powerplay - markierten sie gar den fünften Treffer. Wiler-Ersingen dominierte
inzwischen nach Belieben, der Abend der Rychenberger schien bitter zu werden.
Mit neuem Goalie versuchten die Gastgeber ihr Glück im zweiten Abschnitt. Sie kamen deutlich
organisierter und konzentrierter aus der Kabine und zeigten erheblich mehr Köpereinsatz.
Doch in der 35. Minute, als der erste Treffer auf der linken Seite des Scoreboards in der Luft lag,
traf das 0:6 dann wieder total ins Herz. Drei Minuten später erzielte dann sogar der Schweizer
Meister Treffer Nummer sieben, es schien einfach der Abend zu sein, in dem alles, was der HCR versuchte,
zu scheitern verurteilt war.
In der 45. Minute war es dann passiert: 0:10! Wiler-Ersingen hatte früh zwei Tore erzielt,
Hofbauer versemmelte danach einen Penalty, aber machte es sofort in der anschließenden
Überzahl besser. Danach schalteten die Gäste noch einen Gang zurück. Gute zwei Minuten
vor Schluß erzielte Radim Cepek das total Ehrentor. Da die Gäste immer so weit wie möglich
weiterrackerten, war dieser absolut verdient. In der Schlußsekunde - Rychenberg spielte in Überzahl
und hatte zudem den Goalie vom Feld genommen, segelte ein Weitschuß in die Richtung des leeren Netzes und konnte
nur noch mit einem hohen Stock abgelenkt werden. Penalty für Wiler-Ersingen, dieses Mal trafen die
Gäste auch und markierten den 1:11-Endstand.
Der HCR schien in diesem Match das Pech einer ganzen Saison in einem Spiel auf sich konzentriert zu haben.
Wiler-Ersingen hatte so einen recht lockeren Abend.
|