|
|
Wie am ersten Tag wurden auch am 2. Februar 2008 die "Lords of Floorball" mittelalterlich-pathetisch in der Zürcher Saalsporthalle,
dem Schlachtfeld des Floorballs empfangen. Auf dem Schlachtplan stand die Mutter aller Außeinandersetzungen im Lochballsport,
Schweden gegen Finnland oder "Lord Daniel" gegen "Lord Vesa", wie es in dem kleinen Hörspiel vor jeder Partie hieß.
Während noch die letzten Schwaden der Nebelmaschine aus der Halle zogen (und für interessante fotografische Effekte sorgten), übernahmen die
Schweden nach einem beiderseitigem Abtasten etwas mehr die Kontrolle - und profitierten dabei auch von einem ihrer Krieger, eben Daniel Calebsson,
der einen hohen Ball auf Ritter Magnus Svensson spielte - Pekka Nieminen wurde geschlagen, 1:0 für Schweden (7.). Doch als nicht allzu lange danach
die Jani Kukkola einen Ball von Kari Koskelainen an Daniel Ramsin vorbeistocherte, war die Partie wieder offen. Die Partie blieb sehr ausgeglichen,
ließ aber die absolute Geschwindigkeit und Brillianz mancher geschlagener Weltmeisterschafts-Schlacht vermissen. Das bessere Ende im ersten Drittel hatten letztlich die Schweden,
denn neunzig Sekunden vor Schluss war Martin Emanuelsson nach einem Pass von links durch Daniel Calebsson so sträflich frei, dass er den Ball einfach zum 2:1 für Schweden, gleichzeitig
auch der Pausenstand, treffen musste.
Die Partie blieb auch im zweiten Drittel munter, wenn auch zunächst torlos - daran änderte auch eine frühe finnische Überzahl nichts. Erst als Alexander Boden
für zwei Minuten wegen Reklamieren auf die Strafbank musste, fand der Ball das erste Mal im zweiten Abschnitt den Weg in die Maschen: Tero Tiitu fand die Lücke in der schwedischen
Box, nachdem er einen Ball von Mika Kohonen erhalten hatte (34.). Die finnische Freude dauerte nicht lange an - gerade einmal zwanzig Sekunden nach dem Mittelbully musste Vesa Punkari von Wiler-Ersigen
auf die Strafbank - eine Gelegenheit, die sich Schweden in Person von Kimmo Eskelinen nicht nehmen ließ (36.).
Im dritten Abschnitt machten die Finnen den besseren Eindruck. Zwar hatten die Schweden durchaus ein paar gute Schusschancen, diese kamen aber vor allem
aus der Distanz. Das Team von Petteri Nykky hingegen hatte hingegen auch mehrere schöne Spielzüge zu bieten. Wieder war es aber eine dumme Strafzeit, die Finnland zurück ins Spiel brachte. Karl-Johan Nilsson
stieß seinen Gegenspieler in die Bande, als die guten schweizer Schiedsrichter Thomas Baumgartner und Thomas Kläsi bereits abgepfiffen haben, die fällige Zeitstrafe nutzten die Finnen durch einen Überzahltreffer
durch Tatu Väänänen (54.) eiskalt aus. Als dreißig Sekunden später auch noch Juho Järvinen eine Seppälä-Vorlage zur erstmaligen finnischen Führung nutzte, keimten sogar finnische Sieghoffnungen auf. Doch auch diese
waren eher von kurzer Dauer, denn nach einer Traumkombination konnte Alexander Boden vier Minuten vor Schluss den leistungsgerechten 4:4-Entstand herstellen.
Mit diesem Ergebnis war klar, dass der Turniersieg über die Tordifferenz entschieden würde - am Finaltag musste also Finnland gegen Tschechien vorlegen, während Schweden mit
der Schweiz sicherlich den schwereren Gegner erwartete.
|