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Wenn es irgendwo Unihockey zu sehen gibt, kann man ja nicht nein sagen - und so zog ich dem Stadtbummel in der schönen Klagenfurter Altstadt doch das Spiel
zwischen der deutschen U19 und Polen vor. Die Partie konnte sicherlich mit Spannung erwartet werden, zumal es ja auch um den Turniersieg ging - Deutschland brauchte
unbedingt einen Sieg gegen Polen, um noch als bestes Team der "Österreich am Ball-Trophy" nach Hause fahren zu können.
Deutschland begann mit der wieder wenigstens halbwegs genesenen Freya Mordhorst im Tor - und mit der gewohnten Taktik: hinten sicher stehen ... und vorne... schaun mer mal...
Doch die Polinnen zeigten sich gut vorbereitet, waren auf die oft nach dem gleichen Schema vorgetragenen deutschen Auslösungen vorbereitet und ließen fast keine deutschen Angriffe durch. Auf der anderen Seite stand Deutschland zwar gut,
aber hier und da gingen dann doch Pässe gefährlich vor das Tor von Mordhorst. So kamen die Polinnen dann auch verdient zu zwei Treffern: mit einem Doppelschlag durch Agata Kolesinska in der 6. und 7. Minute kamen die Polinnen
zur 2:0-Führung - Kolesinska heimste sich damit auch gleichzeitig das T-Shirt zur besten Spielerin der Polinnen ein. Zählbares gab es im ersten Drittel nicht mehr, so ging es mit 2:0 für Polen in die Pause.
Im zweiten Abschnitt spielte Deutschland wie ausgewechselt, traute sich viel mehr zu, ohne die sichere Defensive zu verlassen und zeigte auch Variationen in den offensiven Spielzügen. So kam es auch früh im zweiten Drittel zum Ausgleich:
In der 25. Minute legte Deutschland unermüdlich kämpfende Lisa Entelmann auf Vereinskameradin Celine Lücken ab, diese traf aus zentraler Position. Nur 41 Sekunden später vollendete Frederike Scholz einen
schön vorgetragenen Konter über die linke Seite, das Spiel war wieder offen. Auch wenn Deutschland auch in Folge deutlich besser spielte als im ersten Drittel, stellten sich die kämpferisch starken Polen schnell auf die deutsche Spielweise ein und konnten dieses Ergebnis
bis in die zweite Pause herein halten.
Gleich zu Beginn des Schlussdrittels musste Jagoda Wieczorek für Polen auf die Strafbank, doch ihr Team überstand die deusche Überzahl schadlos. Letztlich zeigten die älteren Polinnen das
bessere Spiel im dritten Drittel, in der 49. Minute hatte Deutschland noch Glück, dass Torfrau Daniela Thomas, die zu Beginn des zweiten Drittels für die doch zu verletzte Mordhorst gekommen war,
einen Schuss aus zentraler Position noch stark an die Latte lenken konnte, in der 54. Minute passte dann die deutsche Defensive einen Moment nicht auf und
wurde bitter bestraft: Kolesinska bediente hinter dem Tor stehend Karolina Dutkiewicz im Slot, die freistehend abschließen konnte - sowohl die deutschen Verteidigerinnen als auch die Torfrau
waren hier nicht auf dem Posten, Thomas wäre aber vermutlich sowieso machtlos gewesen. Polen kontrollierte nun das Spiel und auch als Silke Unger drei Minuten vor Schluss umstellte und eine Stürmerin dauerhaft
vor dem polnischen Tor abstellte, änderte dies nichts mehr am Sieg der Polinnen - vielmehr konnte Deutschland aus dieser taktischen Maßgabe keinen Profit ziehen, Polen hatte deutlich mehr Ballbesitz und konnte
15 Sekunden vor Schluss sogar durch Adrianna Kwiecinska die Entscheidung mit dem 4:2 - Endstand herstellen.
Polen gewann mit diesem Ergebnis verdient das Vierländerturnier in Österreich, das letztliche Ranking der Deutschen hing noch von der Höhe des wohl sicheren ungarischen Sieges gegen Österreich ab. Nichtsdestotrotz
zeigte das junge deutsche Team eine sehr beachtliche Leistung, vor allem die defensive Disziplin war beeindruckend. An der Offensive muss allerdings bis zur U19-WM in Polen noch gefeilt werden.
Am Ende der Bilderserie sind noch ein paar Fotos des deutschen Teams
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