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Damit weitermachen, womit man aufgehört hat: relativ kurzfristig entschied ich mich, mich am 16.2.2008 auf den Weg nach Heidelberg zu machen. Nach
den Elitserien-Spielen der Vorwoche ging es nun ins Achtelfinale des DUB-Pokals. Der gastgebende UC Heidelberg war sicherlich Favorit im Kampf
um den Viertelfinaleinzug, die Spielgemeinschaft hatte allerdings in den beiden vorhergehenden Spielen gegen Münster (7:0) und Butzbach (9:2)
noch nicht das volle Spielpotential zeigen mussten. Das Team der beiden "Alt-Internationalen" Hannes Seelhofer und Manuela Spröwitz reiste
also alles andere als chancenlos nach Baden-Württemberg.
Nach den ersten Minuten, in denen die Gastgeber zunächst die Spielkontrolle etwas übernahmen, kam Köln besser ins Spiel und nutzte auch gleich eine ihrer ersten Chancen:
Evgenij Kuznezov konnte nach einem Heidelberger Abwehrfehler völlig freistehend kontern und verlud Alexander Meyer-Schlichtmann im UCH-Tor sicher zum ersten
Treffer der Gäste (6.). Das erste Drittel war aber auch weiterhin vom gegenseitigen Abtasten geprägt, komplette Spielzüge, die zu Chancen führten, waren Mangelware. Erst gegen
Ende des Drittels kamen die Heidelberger in der Halle 2 des Sportzentrum Nord wieder etwas besser in die Partie. So war auch der Ausgleich, den die graublauen
in der 15. Minute erzielten, absolut verdient.
Nach einer stark durchwachsenen ersten Halbzeit kamen die Teams mit mehr Elan aus der Drittelpause. Zählbares kam zunächst nicht dabei raus, bis die Spielgemeinschaft
in der 28. Minute zu einem Doppelschlag ausholte: zunächst stand Antti Wolk nach einem Freischlag völlig frei und hatte keine Probleme, das 2:1 für sein Team zu erzielen, gerade einmal acht Sekunden später
zog Jan Patocka von der linken Bande auf Höhe der Mittellinie ab und traf genau in den langen Winkel. Die rheinische Glückseeligkeit hielt allerdings gerade einmal zwei Minuten, bis ein Spieler der Gäste auf die Strafbank musste. Heidelberg
spielte eine gute Überzahl - auch wenn es fast die gesamten zwei Minuten, schloss Stefan Haschler in der 32. Minute verdient zum 2:3 ab. Heidelberg war nun am Drücker, versuchte, den Ausgleich
zu erzwingen - der Ausgleich fiel aber bezeichnenderweise durch einen Konter: Olli Tikka wurde in der 35. Minute lang geschickt und spielte Markus Tölzer aus - der allerdings eine eher schlechte Figur machte. Kurz darauf
hätte Heidelberg aus einem weiteren Torhüter-Stellungsfehler treffen müssen - doch Mattias Wallentin schaffte es nicht, den Ball aus spitzem Winkel am deplatzierten Tölzer
vorbei zu spielen. Aus Sicht der Gäste fiel noch ein sehr wertvoller Treffer nach 37 Minuten: Martin Sivertsson stellte nach einem Kölner Angriff aus zentraler Position den 3:4-Pausenstand her.
Nach einem Abstandvergehen kurz vor der Pause ging Heidelberg in Unterzahl in die letzten 20 Minuten. Kuznezov erhöhte in der 42. in Überzahl auf 3:5, doch in der 48. Minute erzielte Jukka Valkama den Anschlusstreffer für
Heidelberg. Da das dritte Drittel auch in Folge torlos verlief, ging es in die Schlussphase, in der Heidelberg erstmals 70 Sekunden vor der Sirene mit sechs Feldspielern agierte. Kuznezov hatte die Riesenchance,
den Ball im leeren Chance unterzubringen und das Spiel zu entscheiden, doch stattdessen machte es Heidelberg kurz danach besser: gerade einmal 22 Sekunden waren noch zu spielen, als Jan Zill Haschler bediente und dieser ohne defensive Absicherung
den Ball über die Torlinie brachte.
Da die Verlängerung außer einer Zeitstrafe gegen den Kölner Niklas Eriksson, die die Gäste sicher überstanden, wenig aufregendes zu bieten hatten, musste die Partie tatsächlich im Shoot-Out entschieden werden.
Als erstes lief Olli Tikka für die Gäste an und scheiterte ideenlos an Tölzer. Auf der anderen Seite machte es Patocka besser, der Meyer-Schlichtmann keine Chance ließ. Als zweiter Heidelberger trat Stefan Ardeleanu an, der aus spitzem Winkel verwandelte.
Der Bonner Mathis Janesch schoss den Heidelberger Goalie genau an, so das der Bundesliga-erfahrene Michal Hronsky mit einem sicheren Strafstoß Heidelberg die erstmalige Führung bescherte. Einen ganz bitteren Moment erlebte dann Martin Sivertsson, der den Ball auf dem Weg zum Tor
vertendelte und somit aus sehr spitzem Winkel chancenlos war. Nach drei Penalties auf jeder Seite führte also Heidelberg mit 2:1 - und da beide Zweiundzwanziger, Stefan Haschler für Heidelberg und Niklas Eriksson für die SG Bonn/Köln,
lediglich den gegnerischen Torhüter anschossen, war es an "Altmeister" Matthias Wallentin, sein Team mit einem verwandelten Penalty ins Viertelfinale zu bringen. Der erfahrene Heidelberger Schwede traf aber ganz souverän und ebnete somit
den Weg für die Gastgeber ins Viertelfinale.
In einer spannenden, aber keineswegs guten Partie setzte sich Heidelberg letztlich verdient durch. Beide Teams hätten aus ihrer Sicht bereits nach 60 Minuten das Viertelfinale erreichen müssen - in der gezeigten Form hätte aber keines
der beiden Teams eine realistische Chancen, gegen einen Zweit- oder gar Bundesligisten zu bestehen.
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