UHC Dietlikon - Piranha Chur 5:4 n.P. (1:1, 1:2, 2:1, 0:0, 2:0 i.P.)

Im zweiten Spiel des Tages waren nun die Frauen an der Reihe. Mit Europacupsieger Dietlikon und Piranha Chur standen sich die bisher beiden besten schweizer Frauenteams der Saison gegenüber. Während die Zürcher auf dem Weg nach Bern ab dem Achtelfinale den UHT wilderswil-Interlaken, die Kloten-Bülach Jets und die Red Ants aus Rychenberg/Winterthur jeweils recht deutlich besiegt hatten, hatte Piranha Chur im Viertelfinale das spannenste Spiel, als man die Bern Capitals nur nach Penalties besiegen konnte - in den Partien gegen den UHC Waldkirch-St. Gallen im Viertelfinale und gegen die Burgdorf Wizards gab es hingegen relativ deutliche Ergebnisse. Für ein spannendes Spiel war also auf jeden Fall gesorgt - und die Kulisse mit über 1500 Zuschauern tat ihr übriges.
Auf dem großen Feld ließen es die Damen etwas gemächlicher angehen, als es zuvor Sursee und Gossau im Kleinfeld vorgemacht hatten. Beide Teams warteten erstmal ab und agierten sicher in der Defensive, wobei der Europacupsieger mehr Ballbesitz hatte und die Churerinnen dafür durch schnelle Angriffe gefährlicher schienen. Das erste Tor des Tages fiel dann für das Team aus Graubünden: in der 9. Minute nutzte Sonja Putzi eine undurchsichtige Situation vor dem Tor von Laura Tomatis zum 1:0 für Chur - doch die Antwort von Dietlikon ließ gerade einmal knappe zwei Minuten auf sich warten: in der typisch zentralen Position bediente Simone Berner Daniela Morf auf der rechten Seite mustergültig, die ungedeckt zum Schuss kam und ausgleichen konnte. Weitere Tore fielen in den taktisch dominierten ersten zwanzig Minuten nicht.
Auch im zweiten Drittel änderte sich das Bild nicht Wesentlich: die Piranhas agierten zwar nun in der Wankdorfer Sporthalle etwas agiler, letztlich ließen aber beide Teams durch kompakte Defensivleistungen sehr wenig Schüsse zu. So fiel erst in der 32. Minute der nächste Treffer - und erneut ging Chur nach einem Tor von Michelle Russi in Führung. Zwar hatte diese Führung erneut nur drei Minuten Bestand, da Violetta Vögeli für die Zürcher traf, aber Russi brachte ihr Team nach einem Schuss aus der Drehung in der 37. Minute erneut in Führung, nachdem sie von Martha Dubacher bedient wurde. Mit dieser 3:2-Führung ging das Team von Aldo Casanova auch in die zweite Pause.
Nachdem Berner in der 46. Minute erneut den Ausgleich markieren wurde, wurde es in der Schussphase noch einmal richtig spannend: Dietlikon schien das Match gedreht zu haben, als in der 55. Minute Marco Moser's Mannschaft nach einem Treffer von Michelle Wiki erstmalig in Führung ging, doch Chur gab nicht auf: zwei Minuten vor Schluss setzte sich Seraina Kaufmann hinter dem Tor von Tomatis durch und schaffte den umjubelten Ausgleich, der gleichzeitig die fünfminütige Verlängerung erzwang. Hier hatten beide Teams große Chancen: Dietlikon hätte in der 62. Minute fast von einem Fehler von Alexandra Boner profitiert, doch die Torfrau der Piranhas rettete knapp vor der Linie im Nachfassen. Die beste Chance für Chur hatte Romana Gabathuler, die nach einem bösen Fehlpass in der Dietlikoner Abwehr frei auf Tomatis zulaufen konnte, aber den Ball vertendelte. Da auch eine Minute vor Schluss Vögeli für den Europacupsieger aus guter Position scheiterte und die Overtime torlos blieb, ging es nun ins Penaltyschießen.
Zum ersten Penalty trat Martha Dubacher für Chur an, die aber am Torgehäuse vorbeischoss. Besser machte es da Daniela Morf, die sicher verwandelte, bevor Tomatis gegen Kujala parierte. Da auch Simone Berner sicher verwandelte, indem sie Alexandra Boner auf der linken Seite ausspielte, stand es nach jeweils zwei geschossenen Penalties 2:0 für Dietlikon. Auch Nina Kälin scheiterte an Tomatis, so dass Karin Hjelm schon den Pokalsieg für den Europacupsieger hätte perfekt machen können - doch die Stürmerin scheiterte. Nichtsdestotrotz musste Ramona Gabathuler nun verwandeln. Sie verlud zwar Tomatis, traf aber das Tor nur am Gehäuse, so dass Dietlikon am Ende einer spannenden Pokalpartie der Frauen auch mit etwas Fortune als schweizer Pokalsieger feststand.