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Fünf Spiele in drei Tagen: am 26. Oktober machte die einzige Herren-Partie auf meiner Tour durch Unihockey-Mutterland
den Auftakt für ein Wochenende voller Unihockey-Spitzensport. Beide Teams waren mit jeweils sechs Punkten aus den ersten vier
Partien solide in die neue Unihockey-Saison gestartet, so dass man eine spannende Partie in der Falu-Kuriren-Arena erwarten konnte.
Die Gastgeber übernahmen gleich die Spielkontrolle, bereits nach vier Minuten trafen sie den Pfosten. Als in der achten Minute
Jonathan Allgulander von den Gästen auch noch auf die Strafbank musste, schien dies eine gute Gelegenheit zu sein, die Feldüberlegenheit
auch in Zählbares umzusetzen, doch es kam anders: nicht nur dass die Gäste eine sehr starke Box spielten, sie konnten sogar einen Konter über
Johan Edlund lancieren, der nur noch mit einem Foul am Torschuss gehindert werden konnte. So gesellte sich neun Sekunden vor Ablauf der Strafe
Mats Jonsson auf die andere Seite des Spielsekretariats und Linus Järntdal lief gegen Erik Stall zum Penalty an. Der erst
U19-Nationalspieler ließ sich zu weit nach rechts abdrängen, so dass Stall den Ball parieren konnte. Viele Aufreger hatte der erste
Spielabschnitt dann nicht mehr zu bieten - beide Teams semmelten den Lochball jeweils noch einmal ans Torgestänge, doch unter dem Strich
war die Partie vor allem von zwei sehr sicheren Abwehrreihen geprägt.
Ein Tor konnte dem Spiel nur gut tun - dieses im Fussball oft überstrapazierte Zitat galt sicherlich auch für diese Partie, und so tat der
ehemalige Nationalspieler Fredrik Olsson in der 21. Minute nicht nur etwas für sein Team, sondern für das ganze Spiel, als er von Johannes Skog
auf der linken Seite freigespielt wurde und den Ball genau neben den Pfosten einschlagen ließ. Falun war nun die klar feldüberlegene Mannschaft, doch
konnte dies nicht in Tore ummünzen - ganz im Gegensatz zu den Gästen, die fast aus dem nichts über die rechte Seite durch Patrik Hagberg (28.) ausgleichen
konnten. Fast wäre in der 31. Minute das 1:2 gefallen: Falun trödelte etwas bei einem Einschlag auf Höhe der Torlinie von Daniel Ramsin, sofort
wurde der Freischlag von den Unparteiischen Pierre Borghoff und Curre Schwela gekehrt, was dast zum Kontertor durch
Jämtdal geführt hätte. Die Partie war nun deutlich hektischer und auch die Schiedsrichter waren nicht immer dem Match gewachsen. In der 33. Minute musste Matthias
Kokkonnen auf die Strafbank, das zweite Tor für die Gäste, was kurz nach Ablauf der Strafe fiel, war absolut sympthomatisch für
das Spiel in der Mitte der zweiten Periode: Matthias Helgesson brach mit einem Konter durch die gegnerische Abwehr durch und
hätte den Short-Hander machen müssen, doch dies führte dazu, dass die komplette Faluner Mannschaft so weit aufgerückt war, dass sie damit
Rickie Hyvärinen geradezu das Kontertor schenkten. Als Assistent trug sich übrigens Ramsin in den Spielbericht ein. Falun wurde also für eine fahrlässige Spielweise
in den zweiten zwanzig Minuten bitter bestraft, auch wenn dreieinhalb Minuten vor der zweiten Pause Kristoffer Asp noch den Ausgleich erzielen konnte.
In das dritte Drittel hatte Falun einen Auftakt nach Maß: in der 43. Minute traf Helgesson nach einem Traumpass von Patrik Malmström völlig freistehend aus spitzem Winkel, nur 33 Sekunden
später komplettierte Johannes Skog den Doppelschlag, als er bei einem Konter über rechts seinen Mitspieler Jonas Adriansson mustergültig anspielte und dieser
den Ball nur noch einschieben musste. Spätestens, als Malmström in der 49. Minute einen zentralen Freischlag zum 5:2 verwandelte, war die Partie entschieden. Mit einem lupenreinen Torwartfehler -
ein völlig verunglückter langsamer Flachschuss von Johannes Skog rutschte in der 54. Minute unter Ramins Schonern durch und einem Überzahltreffer durch Skog in der 56. Minute war die Partie dann endgültig entschieden.
Allgulanders Treffer zum 7:3 in der Vorschlussminute war da nur noch Ergebniskosmetik. Wenige Sekunden vor Schluss kam es noch zu einer unschönen Rangelei,
bei der Alexander Egebrant (Falun) mit einer Fünfminutenstrafe wohl noch gut bedient war.
Unter dem Strich blieb also eine recht deutliche Schlappe für die Gäste, die letztlich nur im ersten Abschnitt wirklich ebenbürtig waren und es nicht verstanden,
die Chance, die ihnen Falun im zweiten Drittel bot, zu nutzen. Falun hält mit dem Sieg weiterhin Tuchfühlung zur Spitzengruppe in der Svenska Superligan.
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