SM-Final: Warberg IC - AIK Solna 5:4 n.P. (2:1, 1:2, 1:1, 0:0, 3:2 i.P.)

Nach dem Damenspiel wurde dann für das vermeindliche Highlight des Tages aufgetischt: bei der Partie Warberg - AIK trafen die wohl beiden besten Herrenteams der schwedischen Superligan aufeinander - AIK Solna mit Conny Vesterlund und Niklas Jihde, während Warberg nicht nur als beste Mannschaft der Ligensaison von der Westküste anreiste, sondern auch in den Playoffpartien relativ sicher den Einzug in den Globen schaffte. Der Rahmen war auf jeden Fall gigantisch: zwar war die Veranstaltungskugel in Stockholms Süden mit 14397 Zuschauern nicht ganz ausverkauft, die zirka 3.000 Fans aus Warberg machten aus der Halle einen Hexenkessel - mit der "dezenten" Stimmung zu WM-Tagen war der Geräuschpegel auf keinen Fall vergleichbar.
Und auch auf den 800 Quadratmetern Spielfläche wurde nicht lange gefackelt: nach zweieinhalb Minuten wurde Patrik Edgren im Slot angespielt, sein Schuss knallte zwar nur an die Latte, doch von Dort traf er genau die Schulter von Warbergs Torwart Oeter Sjögren - das 1:0 für AIK war dementsprechend als glücklich zu bezeichnen. Doch bereits weitere zweieinhalb Minuten später schlug der Ball erneut ins Tornetz ein - allerdings in das Torgehäuse vom finnischen Nationalkeepter Pekka Nieminen: Magnus Svensson bediente Jim Canerstam mustergültig, dieser hatte nur wenig Probleme, Nieminen zu überwinden. Als in der 7. Minute Matthias Hasselström hoch angespielt wurde und den Ball schnell auf Karl-Johan Karlsson am langen Pfosten weiterleitete, musste der Stürmer den Lochball am langen Pfosten nur noch über die Torlinie drücken. Von nun an kontrollierte die Mannschaft von der Westküste vor geradezu heimischer Kulisse die Partie und konnte auch von einer Zeitstrafe gegen Kimmo Eskelinen davon nicht abgebracht werden - zwar wurde AIK wieder etwas besser, konnte aber keinen Treffer mehr markieren.
Nachdem es gegen Ende des ersten Drittels erste Diskussionen um Schiedsrichterentscheidungen gab, wurde die Partie nun etwas hektischer. Zunächst geriet Warberg nach einer Zeitstrafe gegen Canerstam in Unterzahl. In der 27. Minute wollten die Fans von Warberg einen Penalty, als ein eigener Stürmer von freistehend gehalten wurde, doch die Pfeifen der Schiedsrichter blieben stumm. In der 31. Minute mussten die Unparteiischen dann aber auf Tor für AIK entscheiden, die nach einem Einschlag am eigenen Tor einen Konter über Edgren zum 2:2 abschlossen. Nicht einmal eine Minute später bekam Sjögren den Ball vor dem eigenen Tor nicht unter Kontrolle, Niklas Jihde schaltete als schnellster und wendete mit seinem 3:2 für AIK die Partie. Umso wichtiger war es dementsprechend, dass der Starspieler von Warberg, Magnus Svensson, gute drei Minuten vor der Pause den Ausgleich markierte - als der schwedische Nationalstürmer den Ball genau vor Nieminen abfälschte, war dieser absolut machtlos.
Vor der Partie konnte man sogar wetten, ob Jihde oder Svensson mehr Punkte erzielen würden - so war es für die schwedischen Oddset-Spieler gleich doppelt wichtig, dass eben Niklas Jihde den Ball nach gerade einmal einer Minute im Schlussabschnitt den Ball auf Fredrik Djurling ablegte und dieser den vierten Treffer für das Team aus Solna erzielte. Doch Warberg schlug zurück, die Führung hielt gerade einmal acht Minuten, dann passte Tony Eriksson den Ball von links vor das Tor. Als aber der Center den Ball durchließ und damit Joakim Andersson am langen Pfosten völlig freistand, war die AIK-Defense geschlagen. Zwar gab es bis zum Ende des Drittels noch gute Chancen für beide Teams, die größte hatte wohl Mats Carlsson von AIK, der völlig frei vor dem leeren Tor den Ball verstolperte, aber mangels Treffern ging es in die Verlängerung.
Die Overtime verlief geradezu "klassisch": sie begann mit guten Chancen für beide Teams, vor allem AIK hatte direkt zu Beginn gute Gelegenheiten, nach ein paar Minuten gaben sich beide Teams geradezu dem Schicksal hin, welches sich abzeichnete: nach zehn zusätzlichen Spielminuten musste das Penaltyschießen entscheiden. AIK vergab gleich den ersten Penalty, wohingegen Mathias Larsson und Conny Vesterlund für ihre Teams erfolgreich waren. Die nächsten beiden Versuche scheiterten dann an Nieminen und der Latte, so dass Mikael Holmers Treffer das 2:1 für Warberg nach sechs Schützen bedeutete. Im vierten Durchgang scheiterten Djurling und Canerstam, so dass Niklas Jihde verwandeln musste - eine Bürde, die dem schwedischen Unihockey-Star aber nicht zu schwer war. Im letzten Penalty des Tages lief dann Magnus Svensson an - da er Nieminen keine Chance ließ, stand am Ende einer dramatischen und hochklassigen Unihockey-Partie Warberg IC als schwedischer Meister fest.