SG BAT / Unihockey Bären Berlin - ETV Hamburg 3:5 (1:2, 2:1, 0:2) (in Hamburg)

Als zweite Partie nach dem Spiel der Damen stand am 10.1.2009 nun am Gymnasium Grootmoor das Match der Herren auf dem Plan. Kurios: da Berlin nicht rechtzeitig mögliche Spieltage gemeldet hatte, wurde Hamburg zum Ausrichter gemacht und war somit "Gast" in eigener Halle. Die Berliner Spielgemeinschaft, die sich noch im Kampf um die Playoff-Plätze befand, war gegen die Hanseaten klarer Favorit - nichts destotrotz hatte die massive Abwehr und die schnellen Konter des ETV schon anderen Gegnern das Leben schwer gemacht.
Gerade einmal zwei Minuten war die Partie alt, als Hamburg das erste Tor der Partie markierte: nach einem langen Pass aus der Abwehr bediente Anton Sefkow Leander Stüble, der Heiko Arras im Berliner Tor bezwang. Doch der Jubel der Hamburger währte gerade einmal eine gute Minute, denn in der vierten Minute glich Berlin bereits aus - Julian Ojala schloss nach einer schönen Berliner Kombination zum 1:1 ab. Berlin versuchte zwar, das Spiel in Hamburg zu kontrollieren, letztlich gelang aber der Berliner Kreativabteilung gegen die Hamburger 2-1-2-Deckung, die teilweise fast zu einem tiefstehenden 2-3-System wurde, nicht allzu viel. So waren auch die Veranstalter - um das Wort "Gastgeber" zu vermeiden - für den nächsten Treffer der Partie verantwortlich. Nach einem Foul an Fritz Herrmann gegen die Bande drehte sich Anton Sefkow beim fälligen Freistoß frei und schloss aus 15 Metern zur Hamburger Führung ab. In der 17. Minute erhitzten sich die Gemüter auf dem Feld erstmals etwas: die Schiedsrichter, die mit der Partie doch einige Mühen hatten, zeigten bereits eine Strafe gegen Herrmann an, als in einer nachfolgenden Szene - Berlin hatte dabei Ballkontrolle - Dennis Wlocka bei einem Zweikampf zu Boden ging und solange liegenblieb, bis die Berliner den Ball ins Aus spielten. Kaum war der Ball im Aus, stand Wlocka auf, eine schwierige Szene, die natürlich nicht nach dem Geschmack der Berliner, denen die Chance auf ein verlängertes Powerplay genommen wurde, war. Es blieb nach zwanzig Minuten bei der Hamburger Führung - die Berliner waren in diesem dynamischen und sehr ansehnlichen Match zwar optisch überlegen, kamen aber zu selten vor das Tor, wo dann auch noch ein glänzender Mike Dietz für Berliner Verzweiflung sorgte.
Das zweite Drittel war gerade einmal 55 Sekunden alt, als der Ball erneut im Berliner Gehäuse einschlug: einer der gefürchteten Hamburger Konter wurde vom starken Helmut Hobje über den rechten Flügel vorgetragen, Herrmann sorgte für den nötigen Abschluss. Eine eher unschöne Szene gab es in der 23. Minute. In einem Zweikampf mit Petti Henriksson knallte Sebastian Grass in die Bande und musste von den Sanitätern behandelt werden - er konnte allerdings gegen Ende des zweiten Drittels bereits wieder mitspielen. Nichts desto trotz nahm die Partie nun deutlich an Intensität zu, was auch an einem sehr weit gefassten Rahmen des erlaubten Körperspiels lag. Nichts destotrotz blieb die Partie aber sehr fair, so dass das Match nicht zu einem Kampf ausartete. In der 27. Minute sorgte Jan Kratochvil für den Berliner Anschlusstreffer - in einer unübersichtlichen Situation vor dem Tor von Dietz reagierte "Mr Unihockeymag" am schnellsten und beförderte das Spielgerät in die Maschen. Vier Minuten später glich Berlin sogar aus: während eine zumindest auf den ersten Blick nicht ersichtliche Strafe gegen Hamburg aufgeschoben war, traf Henriksson zum 3:3. Dies war auch der Pausenstand, da Berlin zwar weiterhin drückte, aber letztlich auch genauso wie im ersten Abschnitt nicht die öffnenden Pässe gegen die gut stehende Hamburger Abwehr fand.
Auch im dritten Drittel traf Hamburg früh, erneut war es ein Konter: nach 95 Sekunden zeigte Hobje mit einem schönen Laufspiel über links, wie einfach Unihockey sein kann. Fast wäre direkt im Anschluss noch der fünfte Hamburger Treffer gefallen, doch Hamburg vergab eine gute Chance, bevor Hobje erneut frei vor Arras auftauchte und nur per Stockschlag am Abschluss gehindert werden konnte - die Schiedsrichter entschieden korrekt auf den Strafstoß, die notwendige Zeitstrafe blieb jedoch aus - was umso fataler war, dass Fritz Herrmann den Penalty vergab. Chancen gab es nun von beiden Seiten zu berichten, wobei Berlin auch in Mike Dietz seinen Meister fand, während Hamburg mit Hobje ein schnelles As im Ärmel hatten. Diese Trumpfkarte stach erneut in der 49. Minute, als sich der junge Hamburger durch die Mitte bei einem Konter bis zum Berliner Tor durchtankte. Eine Strafzeit gegen Henriksson in der 51. Minute blieb folgenlos, danach machte Hamburg die Räume noch dichter, während Berlin an diesem Abwehrbollwerk fast verzweifelte. Viereinhalb Minuten vor Schluss musste auch Jan Kratochvil auf die Strafbank, die Entscheidung, wiederholte Vergehen, war hier sicherlich korrekt, wirkte aber im Kontext mit der zuvor doch sehr laschen Linie der Schiedsrichter überraschend. Auch in der Schlussminute machte das Team der Unparteiischen noch einmal auf sich aufmerksam: Berlin agierte bereits mit sechs Feldspielern, als 25 Sekunden vor Schluss Philipp Hamann nach einem Zweikampf liegen blieb. Gerade als Hamburg in Ballbesitz und bester Schussposition ins leere Tor war, unterbrach das Gespann die Partie, während der Ball über die Torlinie trudelte - kein Tor! Bemerkenswert war allerdings auch hier das faire Miteinander auf dem Spielfeld, denn selbst 17 Sekunden vor Ende der Partie spielten die Berliner mustergültig den Bully zurück in die Hamburger Defensive, wodurch es letztlich beim überraschenden, aber sauber und defensivstark erkämpften 5:3-"Auswärts"sieg der Hamburger in Hamburg gegen Berlin blieb.



  SG BA Tempelhof /
Unihockey Bären Berlin
  ETV Hamburg
1 Heiko Arras (TW) 33 Mike Dietz (TW)
8 Julian Ojala 4 Jakob Lüppen
10 Jan Kratochvil 5 Anton Sefkow
13 Christian Keil (C) 69 Sebastian Grass
52 Petti Henriksson 14 Silvan Zeller
75 Niels Hauser 88 Leander Stüble (C)
34 Luigi Isanto (TW) 3 Tobias Münster
17 Helge Heitmann 7 John Bracker
21 Markus Utriainen 9 Oliver Böse
25 Raimund Kalytta 11 Mathis Wittneben
26 Lukas Altrichter 15 Dennis Wlocka
28 Timm Bergmann 19 Christian Scholz
46 Philipp Hamann 23 Fritz Herrmann
99 Timo Krohne 27 Simin von Kroge
    30 Helmut Hobje