Der Finnkampen, einer der traditionsreichsten Wettkämpfe im Unihockey: Schweden und Finnland treten seit 1999 mit ihren vier (1999: drei) Nationalmannschaften gegeneinander an, um die Unihockey-Macht in Skandinavien auszuspielen. Dabei wird bei jedem Spiel nach der regulären Spielzeit ein Penaltyschießen ausgetragen - der Sieg in der regulären Spielzeit bringt dabei zwei, der Sieg im Penaltyschießen einen Punkt für die Endabrechnung im Finnkampen. Der Sieger darf dann für ein Jahr mit stolz geschwellter Brust durch die Unihockey-Welt stolzieren - eine Ehre, die bis auf 1999 immer an die Schweden ging.
Am 7. Februar 2009 war es wieder soweit: etwa zehn Monate vor der WM der Damen war der Finnkampen für die Stadt Västeras 100 Kilometer westlich von Stockholm so eine Art "Generalprobe" für die Welttitelkämpfe. Die Schweden hatten den besseren Start erwischt - das 5:0 bei den U19-Damen verpasste ich leider, weil der erste Flug von Frankfurt nach Stockholm zwar um 07:20 Uhr den Flughafen verließ, dies aber immer noch zu spät dafür war, noch vielleicht ein Drittel der ersten Partie zu erhaschen. Finnland holte sich zumindest den Punkt im Penaltyschießen, so dass zunächst einmal noch für Spannung gesorgt war. Als zweite Partie des Tages stand das Match der männlichen U19 auf dem Programm - eine Kategorie, bei der Schweden im Finnkampen gar noch nie zuvor verloren hatte.
Und auch in dieser Partie schien sich von Anfang an die schwedische Dominanz abzuzeichnen: zwischen der 5. und 8. Minute sorgte das Team von Lennart Lildjedahl für die ersten drei Treffer der Partie (2x Kevin Ludgren, 1x Emil Julkunen) und nutzte dabei teils sehr auffällige Lücken in der finnischen Defensive - zwar wurde Finnland danach besser, gegen das vierte Tor durch Henrik Stenberg in der 12. Minute waren die Gäste aber dann auch machtlos. Letztlich ging es auch mit diesem Stand in die Pause.
Auch wenn die Finnen im zweiten Abschnitt deutlich besseres Unihockey zeigten, waren die ASchweden immer einen Schritt voraus. Nach 23 Sekunden sorgte Mattias Ljunggren für das 5:0, nachdem kurz vor der Pause Miro Lehtinen auf der Strafbank Platz genommen hatte. Tomi Palins 5:1 in der 24. Minute sorgte da auch für nicht mehr als Ergebniskosmetik, denn letztlich war es vor allem Kevin Lundgren, der nach Belieben durch die gegnerische Abwehr laufen konnte und nach einem Treffer durch Emil Julkunen (30.) sich zwei weitere Male (36., 38.) in die Torschützenliste eintragen konnte. Zwar kam Finnland noch knapp vierzig Sekunden vor der Pause zu einem Kontertor durch Niko Jumppanen, rechte Freude konnte da aber ob des deutlichen und verdienten 8:2-Pausenstandes schon lange nicht mehr aufkommen.
Das Toreschießen ging dann im letzten Drittel erst richtig los. Über einzelne Tore zu berichten wäre müßig, denn Schweden entschied den Schlussabschnitt mit sage und schreibe 9:2 für sich, dabei trafen Matthias Ljunggren (2), Niklas Winroth (2), Bobby Edberg (2), Rikard Eriksson, Daniel Thorsson und Wilmer Viinamäki, wohingegen die Treffer auf finnischer Seite durch Casper Pfitzner und Tomi Palin ein sportliches Desaster in keinster Weise schöner gestalten konnten. Man muss sogar davon sprechen, dass der schwedische Sieg auch in der Höhe verdient war, was auch für den Sport und seine Wirkung nach außen kein Grund zur Freude darstellt. Durch Treffer von Kevin Lundgren und Emil Julkunen gewannen die Schweden auch noch den Penalty-Shootout, da auf Seiten von Suomi nur Kapitän Jesse Tolvanen erfolgreich war. Somit ging Schweden in der Finnkampen-Gesamtwertung mit 5:1 in Führung, Finnland brauchte also in der Partie der Damen dringend drei Punkte, um das Duell noch halbwegs offen zu halten.

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