EuroFloorball Cup Qualifikation, die zweite: nachdem das vorherige Wochenende der West-Qualifikation in Leoben gewidmet war, ging es am 28.8.2009 nach Winterthur in die Schweiz. Aus den "Top 4" der Frauen waren zwar nur drei gekommen - der schwedische Vizemeister blieb zu Hause - doch trotzdem gab es gleich am ersten Spieltag in Oberseen eine in vielerlei Hinsicht interessante Partie: zum einen war das Match zwischen Porvoo und den Red Ants vor dem Qualifikationsturnier als eine Art "vorgezogenes Finale" eingeschätzt worden, zum anderen gab es für die Rychenbergerinnen ein Wiedersehen mit Petra Niemenmaa, die nun das gelb-schwarze Trikot der Finninen überstreift.
Die Partie verlief extrem ausgeglichen. Beide Teams hatten Chancen, in den ersten Minuten hatten die Skandinavierinnen vielleicht die Nase etwas vorne und so fiel das 1:0 auch durchaus verdient. Ausgerechnet Niemenmaa brachte ihr Team in der 7. Minute nach einem Konter in Führung. Danach gab es weiterhin Gelegenheiten auf beiden Seiten, unter dem Strich ging aber die Pausenführung für Porvoo durchaus in Ordnung.
Im zweiten Abschnitt drückten die Ants deutlich mehr auf den Ausgleich. In den ersten sieben Minuten hatte vor allem Sandra Dirksen beste Gelegenheiten, die deutsche Nationalspielerin, die als Center in der 1. Reihe agierte, scheiterte aber zunächst. Eine Strafzeit gegen Dirksen bedeutete Gefahr für das Tor von Irene Tschümperlin, doch auch hier blieben die Ants sicher und konnten in der 32. Minute den wohlverdienten Ausgleich erzielen: Julia Suter bediente Silvana Nötzli im Slot, diese überwand Jana Christianova zum 1:1. Gegen Ende des Drittels hätten die Red Ants gleich mehrfach in Führung gehen müssen, während einer Strafzeit gegen Hanna-Kaisa Savolainen vergab erneut Dirksen mehrfach aus guter Position - auch wenn die Deutsche ein starkes Spiel machte, eine gewisse Abschlussschwäche konnte man ihr heute nicht absprechen.
Im dritten Drittel gab es gleich in der 42. Minute erste Aufregung, als ein Schuss der Ants von der Latte herabprallte - Caroline Gestrup, die mit Jennie Fahlberg eine souveräne Partie lieferte, zeigte aber sofort an, dass das Spielgerät nicht die Torlinie überschritten hatte. Besser machte es da Michaela Kathriner, die ihre gute Leistung in der 43. Minute mit dem 2:1 für ihr Team krönte, nachdem Porvoo den Ball nicht aus der Abwehr bekommen hatte. Die Freude währte aber nur drei Minuten, dann folgte das 2:2 durch Anu Peltokangas nach einem langen Ball aus der Abwehr von Savolainen. Die letzten zehn Minuten waren an Dramatik kaum zu überbieten. Zweimal musste Tschümperlin all ihr Können gegen finnische Angriffe aufbieten - dabei wurde offensichtlich, dass die Nationaltorhüterin zumindest leicht verletzt war, Fabienne Hofer stand schon ausgerüstet in der Auswechselzone bereit, musste aber nicht mehr eingewechselt werden. Dann folgte ein Freischlag in der 54. Minute durch Silvana Nötzli, die Julia Suter am langen Pfosten bediente - 3:2 für Winterthur. Als zwei Minuten später Kathriner einen Konter nach einer Stettler-Vorlage zum 4:2 abschloss, war der Jubel grenzenlos. In der Schlussphase spielten die Ants nun stark, hielten den Ball, so dass Porvoo keine Chance mehr bekam, in die Partie zurückzukommen. 33 Sekunden vor Schluss konnte Dirksen dann sogar doch noch ein Tor erzielen und den verdienten 5:2 - Endstand markieren.

• Der Autor empfiehlt heute SingStar: Queen (PS 2).

• Nächste Seite