Drei Spiele - fünf deutsche Nationalspielerinnen: zum Auftakt des 9. Januars 2010 ging es nach Burgdorf, wo die U21 von Neu-Nationaltrainer Simon Brechbühler mit Franziska Mietzsch und leider weiterhin ohne Christina Wangler auf die Vertretung der Red Ants Rychenberg traf. Burgdorf war sicherlich auch als Aufsteiger leichter Favorit, auch wenn die Partie zuvor gegen Tabellen-Schlusslicht Dietlikon mit einer überraschenden Niederlage beendet wurde.
Für die Wizards begann die Partie nach Maß - bereits nach fünfzehn Sekunden brachte Nadine Aeschlimann den Ball über die Linie, den Sabrina Knorr nach einem Abpraller von U19-Nationaltorfrau Jennifer Lohrer erobert hatte. So schnell und unerwartet diese Auftaktfreuden waren, so schnell waren sie auch wieder vorbei, denn nur zehn Sekunden später musste die glücklos agierende Pierina Beroggi den Ball aus dem eigenen Tornetz fischen, nachdem sich Irene Räss unbedrängt auf der linken Seite durchsetzen konnte. Es kam noch schlimmer für die Kantonsbernerinnen: in der vierten Minute brachte Räss ihr Team erstmalig in Führung - dabei machte der Flachschuss keinen vollends unhaltbaren Eindruck, auch als Ilona Spies eine knappe Minute später auf 3:1 für die Red Ants erhöhte, sah Pierina Beroggi nicht allzu souverän aus. Nach diesem turbulenten Auftakt verflachte die Partie aber immer mehr, Burgdorf machte es den Gästen zu einfach, Chancen zu verwandeln, in der Offensive stellten die Wizards die Winterthurerinnen keineswegs vor unlösbare Aufgaben, zumal Jennifer Lohrer mit einer beeindruckenden Souveränität zeigte, dass sie bei der bevorstehenden U19-WM in Tschechien eine der großen Spielerinnen ihres Landes sein könnte.
Letztlich blieb es so beim 3:1 nach zwanzig Minuten, doch auch das zweite Drittel begann nicht gerade glücklich für die Burgdorferinnen: in der 22. Minute lenkte Beroggi einen harmlosen Schuss aus spitzem Winkel sich selber ins Tornetz und sorgte für ein lupenreines Eigentor. Bis auf einen so durchaus folgerichtigen Torwartwechsel im Burgdorfer Tor, Brechbühler vertraute ab der 33. Minute Romina Reinhard, tröpfelte die Partie vor sich hin und spielte somit den Gästen in die Karten, die einfach an diesem Tag das bessere Gesamtpaket auf dem Feld hatten. Auch als anderthalb Minuten vor der zweiten Pause Liana Messere eine Freischlag-Variante zum 5:1 abschloss, machte es die Burgdorfer Abwehr es ihrem Gegner zu einfach. So war nach vierzig Minuten schon klar, dass nur noch ein Unihockey/Floorball-Wunder helfen können würde.
Zwar spielte Burgdorf im dritten Drittel sicherlich deutlich verbessert, letztlich gab es aber bei den Gegnerinnen eine starke Lohrer, die alle Angriffe der Heimmannschaft parierte und somit verdient Spielerin der Partie ihrer Mannschaft wurde. Letztlich fiel sogar noch der sechste Treffer der Gäste, den Mirella Schwarz fünfeinhalb Minuten vor Spielende besorgte. Somit fiel der Gäste-Sieg zwar hochverdient, aber vielleicht auch etwas zu hoch aus - für die Burgdorferinnen war diese Niederlage auf ihrem sensationellen Weg in die Playoffs ein herber Dämpfer.

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