Red Ants Rychenberg - UHC Zugerland 13:1 (6:1, 5:0, 2:0)

Die zweite Partie des schweizer Cupfinal-Tags von Bern war aus deutscher Sicht sicherlich die Interessanteste, trafen doch die Red Ants Rychenberg aus Winterthur um die deutsche Nationalmannschafts-Kapitänin Sandra Dirksen auf den Überraschungsfinalisten vom UHC Zugerland, die sich als B-Ligist mit dem nötigen Losglück nur gegen ein SML-Team, den Burgdorf Wizards, auf ihrem Weg nach Wankdorf erwehren mussten. Die nominellen Gäste aus dem Kanton Zürich hatten hingegen gleich drei SML-Teams af der "Opferliste" zu vermelden, dabei war nach den Siegen gegen das Zugerländer "Haupt-Team" Zug United und die Bern Capitals vor allem der Halbfinal-Sudden Death-Sieg gegen Piranha Chur zu bemerken. Letztlich war nicht nur dies ein Vorzeichen dafür, dass es auf ein Match "David gegen Goliath" hinauslaufen würde.
David hatte noch nicht die Steinschleuder ausgepackt, da war er von Goliath bereits zerlegt - um diesen bildlichen Vergleich etwas martialisch zu verwenden. Die Zugerländerinnen, trotz einer tollen Unterstützung im eigenen Block bei insgesamt 1375 Zuschauern, wurden geradezu von den Winterthurerinnen überrollt - nach anderthalb Minute traf Daniela Stettler zum 1:0, Claudia Kunz erhöhte in der 5. Minute zum 2:0 und als Therese Ordell in der 9. Minute Sandra Dirksen sauber im Slot zum 3:0 bediente, hatten die Zugerinnen noch keine nennenswerte Chance geschrieben. Allerdings spielten sich die Red Ants in einen Rausch, bei dem sie kurzzeitig die Defensive vergassen: nachdem es eine halbe Minute zuvor schon zu einer chaotischen Abwehrreaktion kam, erzielte Claudia Bachmann in der 10. Minute nach einem Konter den umjubelten ersten Treffer für die Zugerinnen - Jana Christianova rutschte der Ball dabei über die Schoner. Aber dieses Cupfinal stand im Zeichen der roten Ameisen - und im Zeichen von Silvana Nötzli und Sandra Dirksen - nur 14 Sekunden später legte die deutsche Kapitänin auf die Nummer 17 auf und hatte damit grossen Anteil am 4:1. In der 17. Minute sorgte ein Ants-Doppelschlag durch Margit Scheidegger und Dirksen für das 6:1, was, auch wegen einer zwischenzeitlichen Zeitstrafe gegen Andrea Eberle, auch den verdient deutlichen Pausenstand bedeutete.
Während die Zugerinnen im ersten Drittel scheinbar keine Mittel gegen den Favoriten fanden, zeigten sie sich in den ersten Minuten des zweiten Drittels zumindest in der Defensive deutlich verbessert - zwar gab es weiterhin ein Spiel auf ein Tor, die Ants schafften es aber wenigstens zunächst nicht, das Ergebnis noch weiter zu erhöhen. Danach entsannen sich dann aber Nötzli und Dirksen wieder, wie schön Toreschiessen sein kann - zur zweiten Pause leuchtete bereits ein 11:1 auf der Anzeigetafel, dabei hatten im Mitteldrittel Nötzli mit 3+1 und Dirksen mit 1+2 Punkten den Löwenanteil, Alexandra Frick steuerte den weiteren Treffer bei.
Im Schlussdrittel liessen es beide Teams ruhiger angehen. Mit Linnea Lexe und Manuela Tiziani bekamen jeweils die Backup-Goalies ihre Chance, Karin Meienhofer traf in der 46. Minute per Penalty, Dirksen schloss den Torreigen in der 50. Minute mit dem 13:1 ab. Danach feierten beide Teams ausgelassen - die Ants feierten den Titel, die Zugerländerinnen die Finalteilnahme, die an diesem Tag auch das Maximum darstellte - trotz einer kämpferischen Leistung war eine Niederlage in Wankdorf nicht abzuwenden.


  Red Ants Rychenberg   UHC Zugerland
37 Jana Christianova (TW) 45 Manuela Sandoz (TW)
72 Linnea Lexe (TW) 68 Manuela Tiziani (TW)
4 Ursina Hollenstein 3 Rahel Buzzi
5 Sina Casutt 5 Kassandra Luck
6 Andrea Suri 6 Karin Furger
7 Andrea Eberle 7 Miranda Odermatt
9 Claudia Kunz 8 Marisa Hürlimann
10 Natalie Stadelmann 10 Murielle Lüscher
11 Sandra Dirksen 11 Mara Zülle
12 Margit Scheidegger 12 Natascia Hagg
13 Andrea Hofstetter 13 Kathrin Frey
14 Simone Ryser 17 Evelyne Villiger
15 Karin Meienhofer 19 Melanie Hosang
17 Silvana Nötzli 20 Alessandra Pommer
18 Hanna-Kaisa Savolainen 21 Martina Walder
20 Alexandra Frick 23 Valerie Schnüriger
23 Daniela Stettler 24 Corinne Nussbaumer
24 Andrea Auer 26 Silvana Zanoli
26 Michaela Kathriener 27 Claudia Bachmann
33 Therese Ordell 28 Janine Frei
98 Elzbieta Piotrowska