Estland - Deutschland 3:3 (0:1, 1:2, 2:0)

Nach dem Auftaktsieg gegen Kanada ging es in der zweiten Partie für Deutschland gegen Estland darum, sich weiter an der Tabellenspitze zu etablieren. Auch wenn der deutsche Trainerstab die Baltinnen als den stärksten Gruppengegner ausmachte, musste man auch hier eine klare Favoritenrolle beim Silke Unger-Team ausmachen.
Deutschland hatte zwar im ersten Drittel die bessere Spielkontrolle, Estland spielte aber durchaus offensiv-gefällig aus der eigenen Hälfte heraus. Zählbares gab es auf beiden Seiten zunächst nicht, was auch daran lag, dass Nicole Kiss in der 14. Minute am Pfosten scheiterte. Kurz darauf musste Elen Marunewitz auf die Strafbank, Juliane Hoffmann profitierte in Überzahl davon und brauchte die Deutsche Auswahl in der 16. Minute in Führung. Das 1:0 stellte auch den Pausenstand dar, Deutschland ging dabei in Unterzahl in die Kabine, weil Antje Schmidt (#7) in der 20. Minute eine Zeitstrafe kassierte. Doch auch diese konnte die deutsche Mannschaft zunächst nicht aus dem Tritt bringen, Hoffmann ließ nach nur 51 Sekunden im zweiten Drittel das 2:0 folgen. Deutschland ließ nur den Esten etwas mehr Feldanteile, war aber weiterhin die bessere Mannschaft und wurde dafür auch in der 35. Minute, als die gerade erstmals eingewechselte Judith Burmester vor dem Tor auf 3:0 erhöhte. Deutschland wurde nun nachlässiger - und so fiel auch drei Minuten vor der Drittelpause das nicht unverdiente 1:3 durch Merli Kaljuve.
Zum dritten Drittel zeigte sich immer mehr ein anderes Bild: Deutschland suchte sein Heil in der Defensive und in Kontern, konnte sich dabei auch vielleicht etwas zu sehr auf Nancy Gatzsch im deutschen Tor verlassen. Auch Unterzahlsituationen gegen Antje Schmidt, Nicole Kiss und Sandra Dirksen überstanden die Deutschen unbeschadet. Inzwischen waren nur noch etwa drei Minuten zu spielen - und auch obgleich die Esten auf das deutsche Tor anrannten, die Bemühungen schienen nicht besonders erfolgversprechend zu sein. Doch drei Minuten und vier Sekunden vor Spielende war es dann doch Kaljuve, die etwas überraschend den Anschlusstreffer markieren konnte. Die deutsche Körpersprache verhieß nichts Gutes - und so kam das sportliche Unheil in Person eben dieser Merli Kaljuve genau eine Minute vor Ende der Partie auf Deutschland zugerollt, als diese einen Nachschuss nach einem Reti Väärt-Abschluss verwandelte. Es stand 3:3 und nun musste Deutschland wenigstens noch diesen einen Punkt über die Zeit retten. Dies gelang zwar letztlich, doch hatte man in der Schlussphase der Partie einen sicheren Sieg verschenkt - letztlich musste man sogar für den Punkt dankbar sein, da insbesondere Kristi Lööper vor dem völlig freien Torgehäuse den Ball verzog, aber auch andere estnische Chancen nicht genutzt wurden. Somit muss man wohl davon ausgehen, dass ein Sieg gegen Ungarn am Mittwoch absolut notwendig ist, um nicht das B-Halbfinal-Ticket zu verpassen.



  Estland   Deutschland
5 Riive Tamm (TW) 89 Nancy Gatzsch (TW)
67 Liina Uksik (TW) 91 Claudia Mende (TW)
3 Katrin Saare 2 Frederike Scholz
6 Kristi Rickberg 4 Silvana Heimgartner
7 Krista Lepik 5 Ina Jensen
8 Elen Marunevits 6 Judith Burmester
9 Helen Ojala 7 Antje Schmidt
10 Kristi Lööper 10 Jennifer Thomas
11 Merli Kaljuve 11 Sandra Dirksen
12 Liina Luih 12 Lisa Merle Entelmann
13 Katre Keller 13 Magdalena Tauchlitz
14 Reti Väärt 14 Juliane Hoffmann
15 Jane Klavan 15 Sonja Dietel
16 Sirli Nellis 19 Antje Schmidt
17 Meelike Terasmaa 20 Nicole Kiss
18 Annika Raun 21 Katja Leonhardt
19 Geidi Kruusmann 23 Celine Lücken
78 Savelin Sarnik 24 Anika Mähler
87 Triin Voolaid 41 Cindy Weber
97 Marliis Lepist 44 Franziska Mietzsch