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Lang, lang ists her: als ich das letzte Mal Frauen-Unihockey aus Södertälje sehen durfte, hieß das Team noch Rockets und spielte
im Finale des Europacups in Weißenfels. Kurz darauf fusionierten die Damen mit den damaligen Balrog Oilers,
die Elitserienmannschaft spielt seitdem in Botkyrka, die unterklassigen Teams wie die Mannschaft in der 2. Division Södermanland sind hingegen in Södertälje geblieben. Am 21.2.2009
stand ein absoluter Leckerbissen in dieser Spielklasse auf dem Programm, denn gegen Nykvarn ging es im direkten Duell um den Aufstiegsrang für die Qualifikation
in die Division 1 Östra. Nykvarn hatte die etwas bessere Ausgangposition, ein Unentschieden wäre wohl nach Lage der Tabellendinge ausreichend gewesen für die Aufstiegsrunde. Einen zweiten Grund, dieses Spiel zu besuchen, bot
der Kader der Gäste: Szilvia Sari, die ich zu Beginn der Saison noch für Hammarby gegen Telge spielen sah,
war inzwischen nach Nykvarn gewechselt, was dem Verein gleichzeitig eine gewisse Unihockey-Pics.de - Medienpräsenz garantiert. Für einen würdigen Rahmen sorgte die mit 160 Zuschauern an die Kapazitätsgrenzen gefüllte Halle,
allerdings muss man hier anmerken, dass etwa die Hälfte der Anwesenden mit dem Gast sympathisierten.
Balrog erarbeitete gleich in den ersten Minuten mehr Spielanteile, hatte aber gegen eine sicher stehende Abwehr der Gäste zunächst keine Gelegenheit, Torchancen zu erarbeiten. Die erste gute Gelegenheit hatte
Balrog so erst in der 8. Minute, doch die Stürmerin vergab freistehend am langen Pfosten. Nachdem die ersten Minuten doch sehr flüssig verliefen, kam nun immer mehr
körperliches Spiel zum Tragen, was insbesondere zu mehreren längeren Pausen führte, um die Bande wieder zu richten. Nykvarn machte im körperlichen Spiel den besseren Eindruck
und nutzte auch den sehr weiten Rahmen, den die Schiedsrichter Petri Liefvergren und Marie Elisabeth Johanssson gerade im Bezug auf Knie- und Ellbogenvergehen setzten,
besser aus. Auch in der Chancenverwertung hatten die Gäste die Nase vorn, als sie in der 10. Minute mit einem Konter der auffälligen Minna
Heponiemi, die schön von Sara Ladstedt auf die Reise geschickt worden war, verwandelte. Je mehr sich das erste Drittel dem Ende neigte, desto besser schien Nykvarn in die Partie zu kommen, weitere Tore fielen aber nicht mehr.
Im zweiten Abschnitt wurde es dann ruppiger, ohne dass die Partie überhart wurde. Wieder hatte Södertälje den besseren Start, ohne wirklichen Druck auf das Tor
von Szilvia Sari auszuüben. Trotzdem war der Ausgleich längst verdient, dieser fiel dann auch in der 34. Minute: Jenni Turulin zog von der rechten Bande über Sari ab, die sehr spät reagieren konnte und somit beim Ausgleich chancenlos war. Dass es letztlich bei diesem 1:1
für Nykvarn blieb, war schon eher glücklich für die Gäste, denn Balrog war nun das bessere Team und vergab mehrfach beste Chancen entweder aufgrund von Glanzparaden der ungarischen Nationaltorhüterin oder aber
auch am eigenen Unvermögen in den Situationen, wo Sari bereits geschlagen war. Auch eine Überzahlsituation gegen Ende des Drittels blieb ungenutzt in einer Partie, die nun viel vom Kampf lebte.
Das dritte Drittel bot zunächst wenige Gelegenheiten auf beiden Seiten. Die erste kritische Szene folgte in der 48. Minute, als Heponiemi auf dem Weg zum Tor von Sofie Karlsson zu Fall gebracht wurde und somit
folgerichtig einen Penalty für ihr Team herausholte. Sara Ladstedt, für mich die beste Spielerin von Nykvarn, vergab diesen zwar, Nykvarn nutzte aber in der Folge das Powerplay und ging in der 9. Minute mit einem Flachschuss
durch Lena Hellsten mit 2:1 in Führung. Auch Ladstedt trug sich noch in die Torschützenliste ein: nachdem Heponiemi mehrfach in einem Angriff in der 54. Minute einen Stockschlag kassierte - auch hier hätte es in Deutschland sicherlich eine Zeitstrafe gegeben - entschieden
die Unparteiischen auf einen Freistoß, den die Nummer 19 der Gäste schön verwandelte. Die Gastgeberinnen versuchten zwar noch das Unmögliche, aber nicht einer der nun nötigen drei Tore wollte gelingen - da half es auch nichts, dass Balrogs Trainer
Tommy Fransson und Ove Jonehed die letzten drei Minuten mit sechs Feldspielern spielen ließen - vielmehr sorgte dies noch 23 Sekunden vor Schluss für das 4:1 durch Rebecca Arvidsson Heed, was gleichzeitig der Schlusspunkt der Partie war.
In einer interessanten umkämpften Partie sicherte sich Nykvarn mit Glück und Geschick den Einzug in die Qualifikation, wo allerdings u.a. mit dem Team aus dem Stockholmer Spielbetrieb, nach Lage der Dinge wahrscheinlich Djurgardens IF, ein als überlegen einzuschätzender Gegner wartet.
| Södertälje Balrog IBK | | Nykvarns IF
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1 | Erika Johansson (TW) | 85 | Szilvia Sari (TW)
| 38 | Jessica Jeanette Marjamäki (TW) | 1 | Kim Ekenhall (TW)
| 3 | Matilda Sjödin | 3 | Malin Andreasen
| 4 | Caroline Rosenberg | 4 | Lena Hellsten
| 6 | Therese Heed | 9 | Emme Lisa-Lottie Dahlström
| 10 | Terese Ahlqvist (C) | 10 | Emmelie Johansson
| 11 | Sofia Müller | 11 | Helena Herrala
| 12 | Isabelle Cankalp | 12 | Johanna Larsson
| 13 | Sofie Karlsson | 16 | Rebecca Heed Arvidsson
| 14 | Raquel Olofsson | 18 | Lisa Andersson
| 15 | Johanna Jonehed | 19 | Sara Ladstedt
| 19 | Egholt Lovisa Hellman | 28 | Amalia Steiner
| 21 | Emma Sjöblom | 79 | Johanna Bjelkmark
| 22 | Mikaela Jonehed | 88 | Minna Heponiemi
| 23 | Daniella Fränzel | 89 | Ina Hällgren
| 24 | Jenni Turulin | 90 | Celina Persson (C)
| 25 | Anna Tapper | 95 | Sarah Dahlström
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